Osnabrück (ots) - Keine Chance auf Skandale
Die Berlinale-Jury hat ihre Bären gleichmäßig verteilt - auf viele gleichermaßen gute Beiträge. Dass Ulrich Seidls "Paradies: Hoffnung" und Juliette Binoche für ihre Leistung als Camille Claudel nicht berücksichtigt wurden, mag überraschen. Unangemessen ist aber nur der Regiepreis für David Gordon Greens eher netten "Prince Avalanche": Als Ehrung einer der wenigen Komödien noch nachvollziehbar, bleibt die Auszeichnung eines Remakes fragwürdig.
Schon vor der Preisgala stand fest: Skandale würde sie kaum bieten. Dazu hatte der Wettbewerb zu wenig Konfliktpotenzial. Aufreger wie der Folter-Polizist aus José Padilhas "Tropa de Elite", Goldener Bär 2008, standen diesmal nicht zur Wahl. Die Wettbewerbe in Cannes und Venedig waren zuletzt deutlich lauter.
Das Potenzial zur Debatte hat Berlin schlicht wegprogrammiert. Viel diskutierte Produktionen liefen leider in Nebensektionen: die Dokumentation "The Act of Killing" etwa, wo indonesische Paramilitärs stolz ihre eigenen Massenmorde nachstellen. Nicht jedes Spottwort über den Berlinale-Wettbewerb ist gerecht. Eines stimmt aber: Im nächsten Jahr darf er wieder etwas mutiger werden.
Daniel Benedict
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Die Berlinale-Jury hat ihre Bären gleichmäßig verteilt - auf viele gleichermaßen gute Beiträge. Dass Ulrich Seidls "Paradies: Hoffnung" und Juliette Binoche für ihre Leistung als Camille Claudel nicht berücksichtigt wurden, mag überraschen. Unangemessen ist aber nur der Regiepreis für David Gordon Greens eher netten "Prince Avalanche": Als Ehrung einer der wenigen Komödien noch nachvollziehbar, bleibt die Auszeichnung eines Remakes fragwürdig.
Schon vor der Preisgala stand fest: Skandale würde sie kaum bieten. Dazu hatte der Wettbewerb zu wenig Konfliktpotenzial. Aufreger wie der Folter-Polizist aus José Padilhas "Tropa de Elite", Goldener Bär 2008, standen diesmal nicht zur Wahl. Die Wettbewerbe in Cannes und Venedig waren zuletzt deutlich lauter.
Das Potenzial zur Debatte hat Berlin schlicht wegprogrammiert. Viel diskutierte Produktionen liefen leider in Nebensektionen: die Dokumentation "The Act of Killing" etwa, wo indonesische Paramilitärs stolz ihre eigenen Massenmorde nachstellen. Nicht jedes Spottwort über den Berlinale-Wettbewerb ist gerecht. Eines stimmt aber: Im nächsten Jahr darf er wieder etwas mutiger werden.
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