Osnabrück (ots) - Kalte Schulter
Das Verhältnis zwischen der Türkei und Deutschland hatte lange etwas von einer enttäuschten Liebe: Während die Türkei sich bis vor einigen Jahren nach nichts mehr sehnte als nach einer Vereinigung mit der EU, konnte man sich vor allem in Berlin bestenfalls eine privilegierte Partnerschaft vorstellen. Den türkischen Bewerbern zeigte man die kalte Schulter. Frustriert wandte sich das Land schließlich ab und suchte sein Heil im Osten.
Wer sich aber rar macht, gewinnt an Attraktivität. Diese Erfahrung machen nun auch die Türken: Deutsche Politprominenz und Wirtschaftsbosse geben sich in dem Land am Bosporus die Klinke in die Hand. Aber natürlich hat man nicht plötzlich sein Herz für die Türkei entdeckt. Das Engagement ist allein auf politische und wirtschaftliche Zwänge zurückzuführen. Das wissen auch die Türken.
Aber obwohl die Verletzungen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel ihnen zugefügt hat, tief sind, muss ihr Besuch in Ankara keine Mission impossible sein. Denn Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat inzwischen erkannt, dass sich seine Pläne für eine Neuorientierung gen Osten so schnell nicht realisieren lassen.
Gut möglich also, dass er sich noch einmal auf EU-Beitrittsverhandlungen einlässt. Und wenn er es nur macht, um diesmal derjenige zu sein, der am Ende "Nein" sagen kann.
Waltraud Messmann
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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Das Verhältnis zwischen der Türkei und Deutschland hatte lange etwas von einer enttäuschten Liebe: Während die Türkei sich bis vor einigen Jahren nach nichts mehr sehnte als nach einer Vereinigung mit der EU, konnte man sich vor allem in Berlin bestenfalls eine privilegierte Partnerschaft vorstellen. Den türkischen Bewerbern zeigte man die kalte Schulter. Frustriert wandte sich das Land schließlich ab und suchte sein Heil im Osten.
Wer sich aber rar macht, gewinnt an Attraktivität. Diese Erfahrung machen nun auch die Türken: Deutsche Politprominenz und Wirtschaftsbosse geben sich in dem Land am Bosporus die Klinke in die Hand. Aber natürlich hat man nicht plötzlich sein Herz für die Türkei entdeckt. Das Engagement ist allein auf politische und wirtschaftliche Zwänge zurückzuführen. Das wissen auch die Türken.
Aber obwohl die Verletzungen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel ihnen zugefügt hat, tief sind, muss ihr Besuch in Ankara keine Mission impossible sein. Denn Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat inzwischen erkannt, dass sich seine Pläne für eine Neuorientierung gen Osten so schnell nicht realisieren lassen.
Gut möglich also, dass er sich noch einmal auf EU-Beitrittsverhandlungen einlässt. Und wenn er es nur macht, um diesmal derjenige zu sein, der am Ende "Nein" sagen kann.
Waltraud Messmann
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