Osnabrück (ots) - Überschätzt
Die Schweizer Abzockerinitiative wird trotz ihres markigen Namens erheblich überschätzt. Keineswegs sieht sie eine Obergrenze für Boni oder Gehälter vor, schon gar nicht ein fixiertes Verhältnis zwischen niedrigsten und höchsten Einkommen in einem Unternehmen, wie es zuweilen falsch dargestellt wird. Es geht ihr lediglich darum, dass die Aktionäre über die Bezüge des Topmanagements abstimmen.
Indirekt geschieht das bereits jetzt, indem die Hauptversammlung den Vorstand entlastet oder eben nicht. Das war übrigens auch beim jüngst diskutierten Skandal-Fall so. Als der scheidende Novartis-Präsident umgerechnet 58,5 Millionen Euro erhalten sollte, billigte die Versammlung auf Basis des Vorstandsvorschlags zu rund 80 Prozent den später so kritisierten Vergütungsbericht.
Die jetzt beschlossene Neuregelung wird das Gefüge der Schweizer Wirtschaft deshalb nicht erzittern lassen. Aber sofern sie Wirkungen hat, werden diese dem Standort schaden. Die Unsicherheit über ihre Gehälter, deren Maßstäbe und Entwicklung mag manche Topmanager veranlassen, lieber in den USA oder einem anderen Land zu arbeiten, wo ihr Salär sicher ist vor schwankenden Stimmungen der Aktionäre und damit einer ihnen unbekannten Menschenmenge.
Einen Gefallen haben sich die Schweizer mit ihrer Regelung jedenfalls nicht getan. Ebenfalls wäre es unklug, sie auf Deutschland zu übertragen.
Burkhard Ewert
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Die Schweizer Abzockerinitiative wird trotz ihres markigen Namens erheblich überschätzt. Keineswegs sieht sie eine Obergrenze für Boni oder Gehälter vor, schon gar nicht ein fixiertes Verhältnis zwischen niedrigsten und höchsten Einkommen in einem Unternehmen, wie es zuweilen falsch dargestellt wird. Es geht ihr lediglich darum, dass die Aktionäre über die Bezüge des Topmanagements abstimmen.
Indirekt geschieht das bereits jetzt, indem die Hauptversammlung den Vorstand entlastet oder eben nicht. Das war übrigens auch beim jüngst diskutierten Skandal-Fall so. Als der scheidende Novartis-Präsident umgerechnet 58,5 Millionen Euro erhalten sollte, billigte die Versammlung auf Basis des Vorstandsvorschlags zu rund 80 Prozent den später so kritisierten Vergütungsbericht.
Die jetzt beschlossene Neuregelung wird das Gefüge der Schweizer Wirtschaft deshalb nicht erzittern lassen. Aber sofern sie Wirkungen hat, werden diese dem Standort schaden. Die Unsicherheit über ihre Gehälter, deren Maßstäbe und Entwicklung mag manche Topmanager veranlassen, lieber in den USA oder einem anderen Land zu arbeiten, wo ihr Salär sicher ist vor schwankenden Stimmungen der Aktionäre und damit einer ihnen unbekannten Menschenmenge.
Einen Gefallen haben sich die Schweizer mit ihrer Regelung jedenfalls nicht getan. Ebenfalls wäre es unklug, sie auf Deutschland zu übertragen.
Burkhard Ewert
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