Karlsruhe (ots) - Halb Europa ächzt unter seinen hohen Schulden - in Deutschland dagegen will Finanzminister Wolfgang Schäuble schon in drei Jahren schwarze Zahlen schreiben. Dass der Bund 2014 nur noch vergleichsweise bescheidene 6,4 Milliarden Euro an neuen Krediten aufnehmen muss, ist allerdings nicht nur das Ergebnis der guten Konjunktur und einer soliden Buchführung, sondern auch ein kleiner Kollateralnutzen der Finanzkrise: Wegen der historisch niedrigen Zinsen spart Schäuble im nächsten Jahr alleine beim Schuldendienst vier Milliarden Euro. Unterm Strich hält der Haushalt für das kommende Jahr, was die Koalition versprochen hat: Er kommt ohne teure Wahlversprechen aus und erfüllt bereits die Vorgaben der neuen, ab 2016 geltenden Schuldengrenze. Mit etwas mehr Ehrgeiz hätten Union und FDP allerdings auch die Lücke von gut sechs Milliarden Euro noch schließen können. Immerhin sind Union und FDP nicht der Versuchung erlegen, die anhaltend hohen Steuereinnahmen komplett zu verfrühstücken. Eine neue Regierung, wer auch immer sie stellt, ist allerdings nicht an den Haushalt der alten Regierung gebunden, sie kann andere Schwerpunkte setzen, sie kann auch zusätzliche Ausgaben beschließen.
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