Stuttgart (ots) - Nach 35 Jahren der Gesamtära Wojtyla-Ratzinger haben die "Brüder Kardinäle", als die sie der neue Papst titulierte, anscheinend wieder einen aus der alten Zeit geholt - anstatt nach vorne zu schauen. Keinen lächelnden, charismatischen Jungen - wie etwa den Filippino Luis Antonio Tagle -, sondern einen steifen, ergrauten Hierarchen. Und einen, der vor acht Jahren schon hätte Papst werden können, wäre damals Joseph Ratzinger nicht so stark gewesen. Ist denn die Zeit stehen geblieben? Wo bleiben die neuen Impulse, welche die katholische Kirche so dringend braucht?
Seine ersten Akzente hat er durchaus gesetzt. Schüchtern, ungelenk, besorgt. Aber sie waren sichtbar. Für den allerersten Akzent allerdings kann Bergoglio nichts: Er ist Lateinamerikaner, der Erste aus diesem Teil der Welt im Amt des Papstes. Und eine Öffnung zu diesen Teilen der Welt, in denen die katholische Kirche wächst, war in der Tat überfällig. Die Eurozentrik, die unter Benedikt XVI. noch einmal zugenommen hatte, musste aufgebrochen werden.
Dass er Aufbrüche anstrebt, hat der neue Papst schon in der sehr programmatischen Wahl seines Namens kundgetan: Den Mut, in der zweitausend Jahre alten Kirchengeschichte eine ganz neue Namensreihe aufzumachen, hatte schon lange niemand mehr gehabt. "Franziskus", das ist der Heilige des einfachen Volkes, der die mittelalterliche, in Macht veräußerlichte Kirche durch Rückkehr zu einem "armen", aber intensiven Glauben herausforderte. Dass Bergoglio selber in Buenos Aires fern vom erzbischöflichen Palast ohne jeden Prunk lebte, dass er sein Essen selber kochte und mit Fahrrad oder Linienbus durch die Gegend fuhr, war schon lange ein Zeichen für diese persönlich glaubhaft vorgelebte Gegenposition.
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Dass er Aufbrüche anstrebt, hat der neue Papst schon in der sehr programmatischen Wahl seines Namens kundgetan: Den Mut, in der zweitausend Jahre alten Kirchengeschichte eine ganz neue Namensreihe aufzumachen, hatte schon lange niemand mehr gehabt. "Franziskus", das ist der Heilige des einfachen Volkes, der die mittelalterliche, in Macht veräußerlichte Kirche durch Rückkehr zu einem "armen", aber intensiven Glauben herausforderte. Dass Bergoglio selber in Buenos Aires fern vom erzbischöflichen Palast ohne jeden Prunk lebte, dass er sein Essen selber kochte und mit Fahrrad oder Linienbus durch die Gegend fuhr, war schon lange ein Zeichen für diese persönlich glaubhaft vorgelebte Gegenposition.
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