Frankreich schickt weitere Truppen in die Zentralafrikanische Republik. Die Truppen sollen den Flughafen der Hauptstadt Bangui sichern, berichten französische Medien unter Berufung auf Diplomatenkreise.
Auch bislang waren dort schon rund 250 französische Soldaten stationiert. Am Samstag waren Rebellen bis zur Hauptstadt vorgestoßen. Sie sollen zuvor einen Hubschrauber der Regierungstruppen abgeschossen und Teile der Stromversorgung der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht haben. Angesichts der Lage wurden in der Hauptstadt Geschäfte, Büros und Schulen geschlossen, die Menschen sind laut Augenzeugenberichten in Panik.
Das französische Außenministerium rief alle Landesleute in der Zentralafrikanischen Republik auf, nicht mehr aus dem Haus zu gehen. Der Konflikt zwischen den Rebellen und Regierungstruppen schwelt bereits seit Jahren. Nach Angaben der humanitären Organisationen im Land sind eine Million Menschen von den gewaltsamen Auseinandersetzungen betroffen. Mehr als 212.000 Menschen sind aus ihren Dörfern geflüchtet, 78.000 Flüchtlinge haben das Land verlassen.
Bereits Ende 2012 hatten die USA aus Angst vor Übergriffen ihren Botschafter, das Botschaftspersonal und andere Ausländer aus dem Land ausgeflogen. Frankreich agierte bislang zurückhaltend und schützte nur den Flughafen und eigene Gebäude, wie die Botschaft. Frankreichs Präsident Hollande lehnte jede Intervention ohne UN Mandat ab. Seit Januar gilt eigentlich ein Friedensabkommen. Es sieht unter anderem einen Waffenstillstand sowie die Bildung einer Übergangsregierung und Wahlen binnen zwölf Monaten vor. Präsident François Bozizé kann demnach bis 2016 Präsident bleiben, muss aber einen von der Opposition zu bestimmenden Regierungschef akzeptieren. Beide Seiten werfen sich einen Bruch der Vereinbarung vor.