Die Kosten der energetischen Sanierung von Gebäuden übersteigen nach einer Prognos-Studie die Einsparungen bei den Heizkosten in den kommenden Jahren erheblich. Auch die zusätzlichen finanziellen Aufwendungen für den Neubau besonders energiesparender Wohngebäude würden sich nicht amortisieren.
Die Investitionen ließen sich "nicht allein aus den eingesparten Energiekosten finanzieren", zitiert die Zeitung "Die Welt" (Samstag) aus einer Prognos-Studie, die die staatliche Förderbank KfW in Auftrag gegeben und vor rund einer Woche veröffentlicht hatte. Die KfW ließ Kosten und Nutzen der Energiewende vom Schweizer Forschungsinstitut untersuchen.
Die Bundesregierung will den Energieverbrauch in Wohngebäuden bis 2050 um 80 Prozent senken. Um dieses Ziel zu erreichen, sind laut Studie "wohnungswirtschaftliche Investitionen" von 838 Milliarden Euro nötig. Dadurch könnten jedoch nur "Energiekosten von 370 Milliarden Euro eingespart werden", errechneten die Prognos-Forscher.
Der energiepolitische Sprecher der Grünen, Hans-Josef Fell, hielt den Berechnungen entgegen: "An der Stichhaltigkeit dieser Studie darf erheblich gezweifelt werden." So hätten sich seit 1998 die Heizölpreise in Deutschland verdreifacht, was Prognos nie prognostiziert habe. Prognos setze auch die künftigen Heizkosten viel zu niedrig an, obwohl fossile Rohstoffe sich dramatisch verknappten.
Die Studie richte zudem einen immensen soziale Schaden an. "Zu befürchten ist, dass sie viele Hausbesitzer und Vermieter von der energetischen Sanierung ihres Gebäudebestands abhält, obwohl sie damit sich selbst und ihre Mieter immer tiefer in die Heizkostenfalle treiben werden", erklärte Fell./rm/kr/DP/zb
AXC0022 2013-03-30/17:14