Osnabrück (ots) - Solange es noch geht
Auschwitz ist nicht nur ein Teil der deutschen Geschichte. Es ist auch Teil der persönlichen Biografie von Menschen, die bis heute leben. Menschen, die die Gefangenschaft in den Konzentrationslagern Nazi-Deutschlands überlebt haben. Die das ihnen zugefügte Leid und das, was sie bei anderen mit ansehen mussten, ihr Leben lang in sich tragen. Es sind nicht mehr viele, aber noch sind sie da.
Dasselbe gilt für die Täter. Die einstigen Wachleute, denen jetzt, so viele Jahrzehnte später, der Prozess gemacht werden soll, haben ein Leben in Freiheit hinter sich. Fast 70 Jahre konnten sie sich juristisch darauf ausruhen, dass sie als Befehlsempfänger angeblich keine Verantwortung trugen für das Grauen von Auschwitz. Dank des Urteils gegen den KZ-Wachmann John Demjanjuk nützt ihnen diese Strategie nun womöglich nicht mehr: Sie könnten allein deshalb, weil sie Teil des Tötungssystems waren, als mitschuldig verurteilt werden.
Dieser Wandel in der Einschätzung kommt eigentlich viel zu spät. Trotzdem ist es wichtig, die Prozesse zu führen, solange es noch geht. Denn die Tatsache, dass Millionen europäischer Juden systematisch verfolgt und ermordet wurden, wirkt eben nicht nur als Teil der Geschichte in unserer Gesellschaft nach, sondern hat bis heute konkrete Folgen für konkrete Menschen. Und selbst wenn die jetzt noch erreichbare Gerechtigkeit spät und winzig daherkommt: Die Opfer haben ein Recht darauf. Und die deutsche Justiz hat die Pflicht.
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Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Auschwitz ist nicht nur ein Teil der deutschen Geschichte. Es ist auch Teil der persönlichen Biografie von Menschen, die bis heute leben. Menschen, die die Gefangenschaft in den Konzentrationslagern Nazi-Deutschlands überlebt haben. Die das ihnen zugefügte Leid und das, was sie bei anderen mit ansehen mussten, ihr Leben lang in sich tragen. Es sind nicht mehr viele, aber noch sind sie da.
Dasselbe gilt für die Täter. Die einstigen Wachleute, denen jetzt, so viele Jahrzehnte später, der Prozess gemacht werden soll, haben ein Leben in Freiheit hinter sich. Fast 70 Jahre konnten sie sich juristisch darauf ausruhen, dass sie als Befehlsempfänger angeblich keine Verantwortung trugen für das Grauen von Auschwitz. Dank des Urteils gegen den KZ-Wachmann John Demjanjuk nützt ihnen diese Strategie nun womöglich nicht mehr: Sie könnten allein deshalb, weil sie Teil des Tötungssystems waren, als mitschuldig verurteilt werden.
Dieser Wandel in der Einschätzung kommt eigentlich viel zu spät. Trotzdem ist es wichtig, die Prozesse zu führen, solange es noch geht. Denn die Tatsache, dass Millionen europäischer Juden systematisch verfolgt und ermordet wurden, wirkt eben nicht nur als Teil der Geschichte in unserer Gesellschaft nach, sondern hat bis heute konkrete Folgen für konkrete Menschen. Und selbst wenn die jetzt noch erreichbare Gerechtigkeit spät und winzig daherkommt: Die Opfer haben ein Recht darauf. Und die deutsche Justiz hat die Pflicht.
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