In der Münchner Innenstadt haben am Samstag tausende Menschen anlässlich des NSU-Prozesses gegen Nazi-Terror und rechte Gewalt demonstriert. Die Kundgebung wurde von einem Bündnis linker Gruppen initiiert: Die Veranstalter gaben an, dass sich zwischen 7.000 und 10.000 Menschen versammelt hätten, die Polizei sprach von etwa 5.000 Teilnehmern.
Auf den Transparenten der Demonstranten standen Slogans wie "München bleibt nazifrei". Am Mittwoch, dem ersten Tag des NSU-Prozesses in München, soll die nächste Kundgebung stattfinden. Vor Beginn des Prozesses gab es anlässlich der Platzvergabe an Medienvertreter Kritik am Oberlandesgericht. Das OLG muss nun bei dem Prozess eine angemessene Zahl von Sitzplätzen an ausländische Journalisten vergeben, entschied das Bundesverfassungsgericht.
Zuvor hatte die türkische Zeitung "Sabah" gegen die Platzvergabe Verfassungsbeschwerde eingelegt. Der Nationalsozialistische Untergrund, in den Medien auch als Zwickauer Terrorzelle bezeichnet, war eine rechtsextreme terroristische Vereinigung, die in den Jahren 2000 bis 2006 eine Mordserie in Deutschland verübte. Die Opfer waren acht türkischstämmige und ein griechischer Kleinunternehmer.