Rückblick:
Eine allgemein gute Börsenwoche endete mit einer schwachen Note, als der amerikanische Einzelhandel enttäuschende Umsätze im März auswies. Gleichzeitig bestätigten die Erzeugerpreise, dass Inflationssorgen nach wie vor unbegründet sind. Das erneut gefallene Verbrauchervertrauen wirft allerdings Fragezeichen auf.
Ein deutlicher Verkaufsdruck entwickelte sich Freitag am Terminmarkt im Edelmetallsektor, wobei Silber das schwächste Tagesergebnis aufwies (roter Pfeil) und damit weiterhin der Jahresverlierer bleibt (roter Pfeil). Gold kam auf den größten Wochenverlust (roter Pfeil). Auch im Ölsektor gab es insgesamt rote Zahlen.
An den Aktienmärkten konnte sich diesmal die Wiener Börse (ATX) als Wochenbester profilieren (grüner Pfeil), während die Schweizer Börse (SMI) seine Jahresführung (grüner Pfeil) knapp vor dem Dow Jones, der am Freitag fast im Plus schloss (hellgrüner Pfeil), behaupten konnte.
Ausblick:
Die dritte April-Woche begann mit dem schlechtesten Tagesergebnis beim Dow Jones Index seit November. Schwächer als erhoffte Wachstumszahlen aus China sowie der größte Tageseinbruch beim Gold in 30 Jahren und der bisher ungeklärte Bombenanschlag beim Bostoner Marathon waren die Hauptgründe für die allgemeine Marktschwäche. Auch der Ölsektor stand weiterhin unter Verkaufsdruck. Die Jahrestiefstände wurden beim Öl noch nicht gesehen. Texas-Öl kann die $80-Marke deutlich unterschreiten. Gold hat die Tiefstände eventuell bereits erreicht. Die Hausse an den Aktienmärkten ist noch keinesfalls beendet, obwohl ich eine Konsolidierung von mindestens 5% bis hin zu einer Korrektur von 10% im Sommer nicht ausschließe. Im vierten Quartal wird es an Wall Street weitere Höchststände geben. Der DAX wird erst nach dem Sommer sein Rekordhoch vom Juli 2007 übertreffen.
Auf meiner Empfehlungsliste stehen inzwischen acht DAX-Werte und drei Dow Jones Titel sowie zwei Edelmetall-Aktien und zwei Technologie-Unternehmen. Details hierzu diskutiere ich auf meiner Hotline.
Der Goldpreis fiel um $240 innerhalb von nur zwei Tagen in Hong Kong (weißer Pfeil), was einem Minus von 15% entspricht. Dies war der größte zwei Tages-Verlust in 33 Jahren.
Im Januar 1980 stieg innerhalb von nur sieben Börsentagen der Goldpreis um 41% auf sein damaliges Rekordhoch von $850 (grüner und blauer Pfeil). Unmittelbar danach kam es mit einem Minus von 18% (blauer und brauner Pfeil) zum größten zwei Tagesverlust überhaupt. Das Minus erhöhte sich innerhalb von knapp zwei Monaten auf 43% (roter Pfeil.), bevor es zu einer temporären Preiserholung kam.
Seit dem Rekordhoch von $1.920 im September 2011 (roter Pfeil) schwankte der Goldpreis zwischen $1.800 und $1.550 mehrfach, bevor es zum jüngsten Einbruch kam (blauer Pfeil). Die grüne Schattierung ist meine empfohlene Kauf-Bandbreite, die zwischen $1.225 und $1.375 liegt. Sollte dieses Niveau nicht halten, gibt es eine starke Unterstützung um die $1.000-Marke (schwarze Linie). So weit wird der Goldpreis momentan jedoch kaum fallen.
Vor 40 Jahren notierte Gold im Januar 1973 bei $65 die Feinunze. 17 Monate davor wurde unter Präsident Nixon der Gold-Standard gegenüber dem US-Dollar im August 1971 aufgegeben, als das Gold mit $41 bereits deutlich über der avisierten Marke von $35 notierte. Nach zwei Haussen (1970-1774 und 1976-1980) erreichte der Goldpreis seinen damaligen Höchststand von $850 im Januar 2000 (roter Kreis). Danach setzte ein langer Abwärtstrend ein, der nach 21 Jahren und zwei Monaten bei einem Minus von 70% endete (roter Pfeil). Die anschließende Hausse dauerte 10 Jahre und 5 Monate bis zum September 2011 (grüner Pfeil) und brachte ein beeindruckendes Plus von 650% ein (grüner Kreis). Seitdem befindet sich das Gold in einer Baisse, die bisher 20 Monate andauert und ein Minus von 31% kostet (violetter Pfeil). Das Restrisiko sollte weitere 10% nicht überschreiten. Allerdings kann dies noch etliche Monate dauern.
© 2013 Heiko Thieme