Osnabrück (ots) - Auf Tauchstation
Statt klare Kante zu zeigen, üben sich die Verantwortlichen in der Frage nach einem Gorleben-Ersatz im Eiertanz. Das Verhalten ist Ausdruck des zerbrechlichen Friedens, der in Sachen Endlager-Suche geschmiedet worden ist. Bloß kein böses Wort, nur keine Forderung zu viel. Es könnte sich jemand provoziert fühlen. So viel Rücksichtnahme in der Politik ist selten. Spätestens wenn die Diskussion um alternative Zwischenlager in die heiße Phase tritt, dürften allerdings die Fetzen fliegen. Dem Taktiker Peter Altmaier (CDU) wäre es zuzutrauen, dass er die Entscheidung hinauszögert. Schließlich stehen dieses Jahr nicht nur im Bund, sondern auch bei seinen Parteifreunden in Bayern und Hessen Wahlen an.
Und in beiden Ländern gibt es Zwischenlager. Kann es da Zufall sein, dass die schwarz-gelben Regierungen in Sachen Gorleben-Ersatz auf Tauchstation gegangen sind? Anders als Grün-Rot in Baden-Württemberg und Rot-Grün in Schleswig-Holstein, die zumindest vage ihre Bereitschaft signalisiert haben. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat recht, wenn er von einem Lackmus-Test für die Endlager-Problematik spricht. Doch wenn er verhindern will, dass sich andere aus der Verantwortung stehlen, sollte er weniger Rücksicht nehmen und die niedersächsischen Interessen offensiver vertreten. Sonst droht das, was er eben noch als Erfolg präsentierte, zum Bumerang zu werden. Und am Ende rollen die Castoren wieder nach Niedersachsen.
Dirk Fisser
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Statt klare Kante zu zeigen, üben sich die Verantwortlichen in der Frage nach einem Gorleben-Ersatz im Eiertanz. Das Verhalten ist Ausdruck des zerbrechlichen Friedens, der in Sachen Endlager-Suche geschmiedet worden ist. Bloß kein böses Wort, nur keine Forderung zu viel. Es könnte sich jemand provoziert fühlen. So viel Rücksichtnahme in der Politik ist selten. Spätestens wenn die Diskussion um alternative Zwischenlager in die heiße Phase tritt, dürften allerdings die Fetzen fliegen. Dem Taktiker Peter Altmaier (CDU) wäre es zuzutrauen, dass er die Entscheidung hinauszögert. Schließlich stehen dieses Jahr nicht nur im Bund, sondern auch bei seinen Parteifreunden in Bayern und Hessen Wahlen an.
Und in beiden Ländern gibt es Zwischenlager. Kann es da Zufall sein, dass die schwarz-gelben Regierungen in Sachen Gorleben-Ersatz auf Tauchstation gegangen sind? Anders als Grün-Rot in Baden-Württemberg und Rot-Grün in Schleswig-Holstein, die zumindest vage ihre Bereitschaft signalisiert haben. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat recht, wenn er von einem Lackmus-Test für die Endlager-Problematik spricht. Doch wenn er verhindern will, dass sich andere aus der Verantwortung stehlen, sollte er weniger Rücksicht nehmen und die niedersächsischen Interessen offensiver vertreten. Sonst droht das, was er eben noch als Erfolg präsentierte, zum Bumerang zu werden. Und am Ende rollen die Castoren wieder nach Niedersachsen.
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