(NEU: US-Rentenmarkttabelle) Von Florian Faust
Die US-Börsen haben am Freitag den endlich Fahrt aufnehmenden Arbeitsmarkt in den USA gefeiert. Besser als vorhergesagt ausgefallene Arbeitsmarktdaten trieben den Dow-Jones-Index zum Wochenausklang erstmals über die psychologisch bedeutsame Marke von 15.000 Punkten. Rund sechs Jahre nach dem Überwinden der Klippe von 14.000 Zählern sprang der Leitindex auf das neue Allzeithoch von 15.010 Zählern. Auch der marktbreitere S&P-500 kletterte auf Rekordhoch und nahm zum ersten Mal die Hürde von 1.600 Stellen. Aus dem Handel ging der Dow-Jones-Index mit einem Aufschlag von 1,0 Prozent auf 14.974 Punkte, der S&P-500 stieg um 1,1 Prozent auf 1.614 Zähler und der technologielastige Nasdaq-Composite gewann ebenfalls 1,1 Prozent. Das Umsatzvolumen stieg auf 0,72 (Donnerstag: 0,68) Milliarden Aktien. Auf 2.250 (2.357) Kursgewinner kamen 859 (754) -verlierer, während 111 (102) Titel unverändert schlossen.
165.000 neu geschaffene Arbeitsstellen in den USA im Monat April fungierten als Impulsgeber der Börseneuphorie. Denn mit diesem Wert wurde nicht nur die Prognose von 148.000 klar übertroffen, auch die Daten der beiden Vormonate wurden kräftig nach oben revidiert. Die Arbeitslosenquote ermäßigte sich leicht auf 7,5 Prozent und erreichte den niedrigsten Stand seit Dezember 2008. Dass sowohl der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe im April als auch die Auftragseingänge der Industrie im März die Markterwartungen verfehlten, dämpfte die Hochstimmung an der Börse nicht.
Die positive Reaktion des Marktes war auch darauf zurückzuführen, dass Anleger nach dem schwachen ADP-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Mittwoch eher niedrige Erwartungen hatten. Daher bestand bei den Konjunkturpessimisten Eindeckungsbedarf. Allerdings dürfte die Spekulation, die US-Notenbank könne nach den überzeugenden Daten ihre Anleihekäufe drosseln, nun wieder an Gewicht gewinnen, so Stimmen aus dem Handel. "Am Markt ging die Sorge um, dass die Arbeitsmarktdaten erneut enttäuschen und einen echten Ausverkauf im Frühling auslösen. Mit den heutigen Daten dürfte diese Gefahr vorläufig vom Tisch sein", sagte Marktstratege Hank Herrmann von Waddell & Reed Financial.
Mit den guten Arbeitsmarktdaten geriet der Euro kurzzeitig unter Druck und fiel auf das Tagestief von 1,3033 Dollar. Anschließend erholte sich die Gemeinschaftswährung wieder und notierte im späten US-Handel bei 1,3111 Dollar. Die hohe Volatilität des Euro wurde am Markt auch mit widersprüchlichen Äußerungen zur Möglichkeit eines negativen Einlagenzinses durch Ewald Nowotny, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank, erklärt. Zum Yen wertete der Dollar indes deutlich auf und ging im späten US-Geschäft bei 99,05 Yen um. Vor den Daten war der Dollar klar unter der Marke von 98 Yen gehandelt worden.
Mit der Hoffnung auf eine steigende Nachfrage verteuerte sich Öl auf den höchsten Stand seit einem Monat. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI legte zum Settlement um 1,7 Prozent oder 1,62 Dollar auf 95,61 Dollar zu. Der Preis für ein Fass der europäischen Referenzsorte Brent stieg um 1,3 Prozent bzw 1,34 Dollar auf 104,19 Dollar. Der Goldpreis notierte im US-Späthandel bei knapp 1.470 Dollar je Feinunze und damit etwas über Vortagesschluss von 1.467 Dollar.
Zu den klaren Verlierern an den Finanzmärkten zählten US-Rentenpapiere und damit der vermeintlich sichere Hafen. Während die Notierungen regelrecht einbrachen, schoss die Rendite zehnjähriger Papiere um gleich 12 Basispunkte auf das Zweiwochenhoch von 1,74 Prozent in die Höhe. Die Notierungen der US-Anleihen verbuchen den größten Tagesabsturz seit rund acht Monaten. "Für Rentenpapiere hagelt es heute schlechte Nachrichten. Zudem droht weiterer Druck durch baldige Neuemissionen", sagte Fondsmanager John Fath von BTG Pactual.
Am Aktienmarkt waren vor allem zyklische Titel gesucht, im Dow lagen Caterpillar mit einem Aufschlag von 3,2 Prozent an der Spitze - Alcoa folgten mit einem Plus von 1,9 Prozent. Außerhalb des Dows stürzten die Aktien von Linkedin um 12,9 Prozent gen Süden. Zwar hat das soziale Netzwerk bei Umsatz und Gewinn im ersten Quartal die Marktprognosen deutlich übertroffen. Doch blieb die Zielvorgabe für die Erlöse im zweiten Quartal unter den Erwartungen. Der AIG-Kurs zog dagegen um 5,7 Prozent an. Die Versicherung hatte die Gewinnvorhersagen klar übertroffen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.973,96 0,96 142,38 S&P-500 1.614,42 1,05 16,83 Nasdaq-Comp. 3.378,63 1,14 38,01 Nasdaq-100 2.944,59 1,15 33,46 DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.21 Uhr Do, 17.41 EUR/USD 1,3115 0,69% 1,3025 1,3055 EUR/JPY 129,8975 1,05% 128,5442 127,9741 EUR/CHF 1,2274 -0,16% 1,2294 1,2210 USD/JPY 99,0400 0,30% 98,7450 98,0250 GBP/USD 1,5564 0,72% 1,5453 1,5507 KUPON Fälligkeit Kurs Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-jähr. 99 26/32 - 1/32 0,220% + 1,6 BP 3/8% 3-jähr. 99 24/32 - 3/32 0,333% + 3,8 BP 3/4% 5-jähr. 99 16/32 - 12/32 0,727% + 7,8 BP 1 1/4% 7-jähr. 99 21/32 - 22/32 1,176% +10,2 BP 2% 10-jähr. 102 9/32 -1 2/32 1,745% +11,6 BP 3 1/8% 30-jähr. 103 7/32 -2 23/32 2,961% +13,3 BP === Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com DJG/DJN/flf
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May 03, 2013 16:54 ET (20:54 GMT)
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