EZB-Chef Mario Draghi sieht deutliche Fortschritte auf dem Weg aus der Euro-Krise. "Wir können deshalb mit Sicherheit sagen, dass unsere Währungsunion heute wesentlich stabiler ist als noch vor einem Jahr", sagte Europas oberster Währungshüter am Donnerstagabend in London. Der Kollaps der Eurozone sei bei Anlegern kaum noch ein Thema. "Die Märkte haben volles Vertrauen, dass der Euro eine starke und stabile Währung ist."
Die schmerzhaften Reformen in den Krisenländern würden erste Früchte tragen, so der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter. "Wir sehen dies zum Beispiel an den beeindruckenden Verbesserungen der Exportwirtschaften in Irland, Spanien und Portugal." In den letzten beiden Staaten habe auch die Industrieproduktion zuletzt Hoffnungszeichen gezeigt.
Dennoch bleibe die Situation im Währungsraum herausfordernd, sagte Draghi. Die Wirtschaftsleistung schrumpfe seit sechs Quartalen. "Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt schwach."
Zudem forderte der EZB-Chef, bei der Bankenunion nicht locker zu lassen. Mit der gemeinsamen Aufsicht sei ein wichtiger erster Schritt gemacht. Um die Abhängigkeiten zwischen maroden Kreditinstituten und hochverschuldeten Staaten zu beseitigen, sei ein einheitlicher Abwicklungsmechanismus aber unverzichtbar. Ähnlich hatte sich gegen Mittag bereits der französische EZB-Direktor Benoit Coeure in Kopenhagen geäußert./hbr/he
AXC0286 2013-05-23/23:35