Osnabrück (ots) - Mit Blick auf die Wahl
Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery ist im Wahlkampfmodus. Der kluge Lobbyist für rund 340 000 berufstätige Mediziner blickt vor dem Deutschen Ärztetag auf die Parteiprogramme, weniger auf die Koalition. Das ist nachvollziehbar, denn bis zur Bundestagswahl wird sich gesundheitspolitisch nicht mehr viel ereignen.
Stattdessen widmet sich Montgomery dem Kampf gegen die Bürgerversicherung. Zwar war dieses seit Jahren von SPD und Grünen propagierte Modell auf deren Parteitagen im April nur ein Randthema - doch in der Debatte um soziale Gerechtigkeit könnte es an Bedeutung gewinnen. Von der Bürgerversicherung und folglich dem Wegfall des Wettbewerbs zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung (PKV) wären Mediziner direkt betroffen, zahlt ihnen doch die PKV mehr Honorar als gesetzliche Kassen.
Aber die Ärzte argumentieren nicht nur mit Eigeninteresse und sind damit gut beraten. Denn hinter dem schönen Wort Bürgerversicherung verbirgt sich die Einheitsversicherung. Die gibt es in Schweden und Großbritannien - mit negativen Folgen: Reiche Patienten suchen Privatärzte auf. Diese Form der Zwei-Klassen-Medizin ist kein Vorbild.
Dennoch: Die PKV muss reformiert werden, sie braucht Transparenz und beständige Tarife. Und was die Ärzte angeht: Solange sie Patienten gleich gut behandeln, dürfte deren Wunsch nach einem Systemwechsel klein bleiben.
Christof Haverkamp
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery ist im Wahlkampfmodus. Der kluge Lobbyist für rund 340 000 berufstätige Mediziner blickt vor dem Deutschen Ärztetag auf die Parteiprogramme, weniger auf die Koalition. Das ist nachvollziehbar, denn bis zur Bundestagswahl wird sich gesundheitspolitisch nicht mehr viel ereignen.
Stattdessen widmet sich Montgomery dem Kampf gegen die Bürgerversicherung. Zwar war dieses seit Jahren von SPD und Grünen propagierte Modell auf deren Parteitagen im April nur ein Randthema - doch in der Debatte um soziale Gerechtigkeit könnte es an Bedeutung gewinnen. Von der Bürgerversicherung und folglich dem Wegfall des Wettbewerbs zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung (PKV) wären Mediziner direkt betroffen, zahlt ihnen doch die PKV mehr Honorar als gesetzliche Kassen.
Aber die Ärzte argumentieren nicht nur mit Eigeninteresse und sind damit gut beraten. Denn hinter dem schönen Wort Bürgerversicherung verbirgt sich die Einheitsversicherung. Die gibt es in Schweden und Großbritannien - mit negativen Folgen: Reiche Patienten suchen Privatärzte auf. Diese Form der Zwei-Klassen-Medizin ist kein Vorbild.
Dennoch: Die PKV muss reformiert werden, sie braucht Transparenz und beständige Tarife. Und was die Ärzte angeht: Solange sie Patienten gleich gut behandeln, dürfte deren Wunsch nach einem Systemwechsel klein bleiben.
Christof Haverkamp
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