Frankfurt (BoerseGo.de) - Das Wachstum der Geldmenge M3 hat im April an Fahrt aufgenommen. Die Jahresrate stieg von 2,6 auf 3,2 Prozent, wie die Europäische Zentralbank am Mittwoch mitteilte. Im Dreimonatsschnitt Februar bis April lag die Jahresrate unverändert bei 3,0 Prozent.
Zwischen den verschiedenen, in der Geldmenge M3 enthaltenen Komponenten gibt es dabei auseinander driftende Trends zu beobachten. Schwach zeigt sich vor allem die Entwicklung bei Bankschuldverschreibungen mit einer Laufzeit von bis zu 2 Jahren. Dagegen konnten die liquidesten Bestandteile der Geldmenge - Bargeld und täglich fällige Einlagen - signifikant zulegen. In der Folge hat sich das Wachstum der eng gefassten Geldmenge M1 deutlich von 7,1 auf 8,7 Prozent (und damit auf den höchsten Wert seit drei Jahren) beschleunigt. Üblicherweise wird ein zunehmendes Wachstum der Geldmenge M1 als positives Signal für die konjunkturelle Entwicklung betrachtet.
Schwach entwickelt sich hingegen die Kreditvergabe an den privaten Sektor. Hier fiel die Jahresrate auf das Allzeittief von - 0,9 Prozent. Die Kredite an die privaten Haushalte wuchsen dabei wie im Vormonat um 0,4 Prozent. Der Rückgang des Kreditvolumens gegenüber nicht-finanziellen Unternehmen beschleunigte sich dagegen von - 2,4 auf - 3,0 Prozent.
Von März auf April sanken die Ausleihungen der Banken um insgesamt 28 Milliarden Euro. Dabei gaben die Unternehmenskredite um 17 Milliarden Euro nach, während sich Verbraucherkredite mit einem Zuwachs von einer Milliarde Euro wie in den Vormonaten nur knapp über der Stagnation behaupteten.