Osnabrück (ots) - Wie ein Brandbeschleuniger
Es sind schockierende Zahlen, die den Blick der Öffentlichkeit auf den Dauerkrisenherd Irak lenken: Allein im Mai forderte die Welle der Gewalt mehr als 1000 Menschenleben. Derzeit sieht es nicht danach aus, als würde sich der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten so bald entschärfen, im Gegenteil. Befeuert wird der ewige Streit zwischen den Anhängern der beiden islamischen Glaubensrichtungen durch den Krieg in Syrien, in dem die Fronten zunehmend entlang religiöser Trennlinien verlaufen. So instabil, wie der Irak seit der US-Invasion vor zehn Jahren und dem Abzug der Besatzer vor eineinhalb Jahren ist, wirkt der Bürgerkrieg im Nachbarland wie ein Brandbeschleuniger.
Hinzu kommt, dass mit Ministerpräsident Nuri al-Maliki wahrlich kein Mann des Ausgleichs die irakischen Regierungsgeschäfte führt. Der Schiit vertieft vielmehr die Gräben zwischen den religiösen Strömungen, indem er systematisch versucht, die Macht in seinen Händen zu vereinen und Führungspositionen mit Schiiten zu besetzen. Dieses fahrlässige Verhalten ist Wasser auf die Mühlen von Al-Kaida und anderen sunnitischen Extremisten. Der Irak steuert geradewegs in einen blutigen Bürgerkrieg unabsehbaren Ausmaßes, sollte Bagdad den berechtigten Forderungen der sunnitischen Opposition nicht nachkommen, sie am politischen System zu beteiligen. Das könnte dem krisengebeutelten Land vielleicht eine Katastrophe ersparen.
Franziska Kückmann
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Es sind schockierende Zahlen, die den Blick der Öffentlichkeit auf den Dauerkrisenherd Irak lenken: Allein im Mai forderte die Welle der Gewalt mehr als 1000 Menschenleben. Derzeit sieht es nicht danach aus, als würde sich der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten so bald entschärfen, im Gegenteil. Befeuert wird der ewige Streit zwischen den Anhängern der beiden islamischen Glaubensrichtungen durch den Krieg in Syrien, in dem die Fronten zunehmend entlang religiöser Trennlinien verlaufen. So instabil, wie der Irak seit der US-Invasion vor zehn Jahren und dem Abzug der Besatzer vor eineinhalb Jahren ist, wirkt der Bürgerkrieg im Nachbarland wie ein Brandbeschleuniger.
Hinzu kommt, dass mit Ministerpräsident Nuri al-Maliki wahrlich kein Mann des Ausgleichs die irakischen Regierungsgeschäfte führt. Der Schiit vertieft vielmehr die Gräben zwischen den religiösen Strömungen, indem er systematisch versucht, die Macht in seinen Händen zu vereinen und Führungspositionen mit Schiiten zu besetzen. Dieses fahrlässige Verhalten ist Wasser auf die Mühlen von Al-Kaida und anderen sunnitischen Extremisten. Der Irak steuert geradewegs in einen blutigen Bürgerkrieg unabsehbaren Ausmaßes, sollte Bagdad den berechtigten Forderungen der sunnitischen Opposition nicht nachkommen, sie am politischen System zu beteiligen. Das könnte dem krisengebeutelten Land vielleicht eine Katastrophe ersparen.
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