Karlsruhe (ots) - Er lässt friedliche Demonstranten in einem Istanbuler Park von der Polizei zusammenknüppeln, er erklärt seine Moralvorstellungen zum Maß aller Dinge: Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan war in letzter Zeit immer weniger gewillt, auf Kritik oder Einwände Andersdenkender einzugehen. Jetzt hat er die Rechnung dafür erhalten - in Form der schwersten regierungsfeindlichen Unruhen in der Türkei seit seinem Amtsantritt vor zehn Jahren. Erdogans Regierungsstil, der bisher im Wesentlichen in dem Prinzip Durchboxen statt Überzeugen bestand, hat Schiffbruch erlitten. Er sieht die Türkei als großes und mächtiges Land, als potenzielle Führungsnation, und er tut alles, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Nur vergisst er dabei meistens, die Menschen mitzunehmen. Gleichzeitig sind die Demonstrationen ein Reifezeugnis für die Türken selbst. Sie haben ihrer eigenen Regierung die Grenzen aufgezeigt. Das ist ein Riesenschritt für ein Volk, das nach wie vor häufig nach obrigkeitsstaatlichen Prinzipien regiert wird. Dass die Regierung die Polizei vom zentralen Taksim-Platz in Istanbul abzog, um noch Schlimmeres zu verhindern, ist gut für die Demokratie in der Türkei und vielleicht das Beste, was die Regierung Erdogan in den letzten Tagen getan hat.
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