Regensburg (ots) - Fußball-Deutschland verneigt sich vor der Münchner Dominanz. Mit dem Pokalfinale haben die Bayern ihren Siegeszug in dieser Saison vollendet. Gut, in Berlin brannte das Team von Jupp Heynckes kein spielerisches Feuerwerk ab, aber ein paar Funken genügten diesmal auch zur Vollendung. Allenthalben ist nun von einer unangefochtenen Vorherrschaft des Rekordmeisters und Triple-Triumphators die Rede. Die Edelmarke FC Bayern, so die Befürchtung, werde als Branchenprimus mit schier unbegrenzter Finanzkraft der verbliebenen nationalen Konkurrenz - eigentlich sprechen wir ja nur noch vom BVB - um Lichtjahre enteilen. Gähnende Langeweile in der Bundesliga inklusive. Höchstens auf internationalem Parkett werden die Münchner nach dieser Lesart noch gefordert. Gemach! Es klingt abgedroschen, aber für solche Vorhersagen ist der Fußball einfach zu unberechnbar. Auch in den vorangegangenen beiden Spielzeiten waren die Bayern nominell besser besetzt als die Dortmunder, und trotzdem drehten ihnen Jürgen Klopps freche Jungs ein ums andere Mal eine Nase. Fragen über Fragen: Wer sagt denn, dass sich der frisch erworbene Goldjunge Mario Götze und -- eventuell - Robert Lewandowski nahtlos einfügen? Wer bürgt dafür, dass der imponierende Teamgeist dieser Saison mehr als ein vorübergehendes Phänomen bleibt und die vielen Diven im Team nicht wieder hemmungslos ihre Egoismen ausleben? Und wer schließlich weiß zu diesem Zeitpunkt sicher, dass die Systeme Pep Guardiola und FC Bayern überhaupt kompatibel sind? Allein schon das Binnenverhältnis zwischen dem Startrainer und Sportvorstand Matthias Sammer verheißt Konfliktpotenzial. Natürlich haben die Münchner ihre Ausnahmestellung längst zementiert. Aber zu prognostizieren, dass sie jetzt Jahr für Jahr das Double oder gar Triple abräumen, wäre - um es sehr vorsichtig auszudrücken - gewagt.
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