Osnabrück (ots) - Pure Lust an der Provokation?
Sprachmächtig mag er sein. Debattentauglich ist er ohnehin. Als Sinngeber und Politikberater genießt Peter Sloterdijk hingegen einen eher schillernden Ruf. Mit seinen "Regeln für den Menschenpark" verstörte der Philosoph ebenso nachhaltig wie mit seiner Absage an ein Gemeinwesen, das sich aus den Abgaben seiner Mitglieder finanziert. Ein Philosoph darf mit seinen Thesen polarisieren. So bringt er den Diskurs voran. Sloterdijk macht regelmäßig mehr als das. Seine Thesen stören nicht nur den Konsens, sie verstören auch genau jene Zeitgenossen, die sich aufrichtig um den Zustand des Gemeinwesens sorgen.
Deshalb muss Sloterdijks Abrechnung mit dem seiner Meinung nach gescheiterten Projekt Europa wieder mit Vorsicht betrachtet werden. Natürlich hat der Philosoph recht, wenn er die Politik als Reparaturbetrieb kritisiert und vor dem Zerfall Europas warnt. Die Staaten-Gemeinschaft befindet sich in keiner guten Verfassung. So weit, so richtig. Aber wo bleibt Sloterdijks Analyse, wo sein Vorschlag zur Gesundung? Er schwelgt in Untergangsfantasien. Mehr offenbar nicht. Ob es ihm wirklich um Europa geht? Das bleibt fraglich. Dabei wären Philosophen als Sinngeber gerade jetzt wirklich gefragt.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Sprachmächtig mag er sein. Debattentauglich ist er ohnehin. Als Sinngeber und Politikberater genießt Peter Sloterdijk hingegen einen eher schillernden Ruf. Mit seinen "Regeln für den Menschenpark" verstörte der Philosoph ebenso nachhaltig wie mit seiner Absage an ein Gemeinwesen, das sich aus den Abgaben seiner Mitglieder finanziert. Ein Philosoph darf mit seinen Thesen polarisieren. So bringt er den Diskurs voran. Sloterdijk macht regelmäßig mehr als das. Seine Thesen stören nicht nur den Konsens, sie verstören auch genau jene Zeitgenossen, die sich aufrichtig um den Zustand des Gemeinwesens sorgen.
Deshalb muss Sloterdijks Abrechnung mit dem seiner Meinung nach gescheiterten Projekt Europa wieder mit Vorsicht betrachtet werden. Natürlich hat der Philosoph recht, wenn er die Politik als Reparaturbetrieb kritisiert und vor dem Zerfall Europas warnt. Die Staaten-Gemeinschaft befindet sich in keiner guten Verfassung. So weit, so richtig. Aber wo bleibt Sloterdijks Analyse, wo sein Vorschlag zur Gesundung? Er schwelgt in Untergangsfantasien. Mehr offenbar nicht. Ob es ihm wirklich um Europa geht? Das bleibt fraglich. Dabei wären Philosophen als Sinngeber gerade jetzt wirklich gefragt.
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