Dies war der erste zwei-wöchige Rückgang an Wall Street in diesem Jahr. Der Freitag war dabei mit deutlichen Kursverlusten für das Wochenminus ausschlaggebend und halbierte damit auch das bis dahin beeindruckende Mai-Resultat. Am 28. Mai hatte der Dow Jones mit einem Anstieg auf 15.409 sogar noch ein neues Rekordhoch erzielt. Ob dies der Beginn der von mir erwarteten Sommerpause ist, werden die kommenden Wochen zeigen. Auf jeden Fall ist eine 'Atempause' an den Börsen überfällig.
Die Schweizer Börse führt trotz des größten Wochenverlusts (roter Pfeil) weiterhin seit Jahresbeginn (grüner Pfeil). Der Monatserste wurde der DAX (grüner Pfeil), der den Wochenpreis nur knapp an den Euro abgab (grüner Pfeil), der auch am Freitag führte (grüner Pfeil) und allein im Plus lag.
Edelmetalle standen im Mai allgemein unter Verkaufsdruck, wobei Silber der eindeutige Verlierer war (roter Pfeil) und damit auf dem letzten Platz seit Jahresbeginn bleibt (roter Pfeil).und auch am Freitag das Schlusslicht war (roter Pfeil). Der nunmehr zweijährige Abwärtstrend ist damit zwar noch nicht ganz beendet, jedoch wird Silber auf der aktuellen Basis allmählich wieder interessant. Ähnlich ist es beim Gold, wo das Restrisiko um 10% liegt. Platin, das im Februar mit einem Stopp um $1.700 abgesichert war und damit ein Plus von über 10% seit Jahresbeginn erzielte, ist um $1.400 wieder kaufenswert bei einem Restrisiko von bis zu $100 auf die $1.300-Marke.
Beim Öl bleibe ich weiterhin nur Zuschauer, da die aktuellen Preise nicht die verminderte Nachfrage reflektieren, sondern primär die politische Unsicherheit im Nahen Osten widerspiegelt.
Unternehmensgewinne sind im ersten Quartal (orange Pfeil) von ihrem Rekordhoch im vierten Quartal 2012 etwas gefallen. Auf Jahresbasis liegt die Verbesserung jedoch noch bei 4% (schwarzer Pfeil). Nach dem Gewinneinbruch Ende 2008 (roter Pfeil) war es innerhalb eines Jahres zu einer enormen Gewinnverbesserung von über 100% gekommen (blauer Pfeil).
Diese hier aufgeführte Gewinn-Statistik beruht auf den Brutto-Inlandsprodukt-Daten und ist daher nicht direkt vergleichbar mit den veröffentlichten Gewinnen der Unternehmen, die den S&P 500 Index darstellen. Dennoch vermittelt es einen generellen Einblich in die allgemeine Gewinnentwicklung. Neue Gewinnimpulse wird es erst wieder geben, wenn es zu einer allgemeinen Nachfrage-Steigerung kommt. Zur Zeit schwächt sich das globale Wachstum jedoch eher etwas ab, was die generellen Gewinn-Aussichten belasten wird. Das US-Wirtschaftswachstum wurde in der jüngsten Hochrechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von ursprünglich 2,5% auf 2,4% reduziert.
Das amerikanische Herstellungsgewerbe steht unter Druck.Im Mai fiel die Umfrage bei über 300 Herstellern unerwartet unter die mit Wachstum assoziierte 50%-Marke (roter Pfeil). Dies ist das schlechteste Ergebnis seit Juni 2009 (lila Pfeil)) und ist ein Warnsignal für diesen Wirtschaftsbereich. Die Herstellungsindustrie macht allerdings weniger als 25% von US-BIP aus. Somit ist die Gesamtwirtschaft nicht direkt gefährdet aber dennoch etwas beeinträchtigt.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf meiner Hotline. Mein nächster Blog erscheint während der zweiten Juni-Woche.
© 2013 Heiko Thieme