Karlsruhe (ots) - Nein, nein - eine Rückkehr auf die politische Bühne war das auf keinen Fall. Nicolas Sarkozy ist auch nicht zum ersten Mal seit seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl vor gut einem Jahr wieder öffentlich aufgetreten. Außerdem war es sicher nur ein Zufall, dass das Twitter-Konto des Ex-Präsidenten pünktlich zur UMP-Krisensitzung wieder auflebte und dort die Höhepunkte seiner Rede quasi "live" von allen mitzulesen waren. Dabei war die Rede doch eigentlich ganz und gar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. "Das ist nicht mein politisches Comeback", beteuerte Sarkozy auch noch offiziell - zum Glück, denn man hätte versucht sein können, das Gegenteil zu glauben. Immerhin hatte der bürgerliche Politiker nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Mai erklärt: "Nach 35 Jahren in der Politik wird mein Platz nicht mehr derselbe sein. Mein Leben wird ein anderes sein." Nur ein politisches Naturtalent wie Sarkozy ist in der Lage, ein solches Theater zu veranstalten. Dazu gehören ein großes Maß an Chuzpe, aber auch ein enormes Ego und viel politisches Geschick. Wie kein anderer hat er aus einem Non-Event - die Krisensitzung seiner Partei - ein regelrechtes Medienereignis gemacht und das Finanzproblem der UMP - für das immerhin er selbst wegen zu hoher Wahlkampfausgaben verantwortlich ist - in einen Triumph verwandelt. Eigentlich hätte die Partei guten Grund, stocksauer auf Sarkozy zu sein. Stattdessen wurde er empfangen, wie ein Heilsbringer. Mit seiner Ansprache, die etwas von einer Regierungserklärung hatte, stellte er sich als Retter der Nation dar und als der Einzige in der zerstrittenen UMP, dem man auch zuhört. Ex-Regierungschef François Fillon und Parteichef Jean-François Copé, die beide Ambitionen auf das Präsidentenamt hegen, werden sich warm anziehen müssen. Der "heimliche Chef" Sarkozy ist zurück und wird 2017 seinen Hut in den Ring werfen - auch wenn das offiziell noch nicht so deutlich gesagt werden darf.
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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de
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