(Neu: US-Rententabelle)
Überwiegend aufwärts ging es am Freitag an Wall Street, nach dem atemberaubenden Höhenlauf am Vortag war noch ein wenig Luft nach oben. Nicht ohne Grund, denn es gab durchaus erfreuliche Neuigkeiten. Mit einer prominenten Ausnahme: Gegen Mittag New Yorker Zeit stürzte die Aktie von Boeing um bis zu sieben Prozent ab. Grund: In London Heathrow war ein Dreamliner in Brand geraten. Verletzte gab es nicht, doch die Frage der Sicherheit des Boeing-Prestigeobjekts stellt sich einmal mehr. Am Ende verlor das Papier noch 4,6 Prozent und begrenzte die Gewinne im Dow-Jones-Index.
Dieser stieg um drei Pünktchen auf 15.464. Der S&P-500 gewann um 0,3 Prozent auf 1.680 Punkte. Beide Indizes markierten Allzeithochsauf Schlusskursbasis. Der Nasdaq-Composite gewann 0,6 Prozent auf 3.600 Punkte, dies war zugleich ein neues Jahreshoch. Umgesetzt wurden dabei 0,68 (Donnerstag: 0,74) Milliarden Aktien. Den 1.528 (2.713) Kursgewinnern standen 1.516 (413) -verlierer gegenüber, 109 (36) Titel gingen unverändert aus dem Handel.
Die Berichtssaison zeigte sich von ihrer freundlichen Seite, die Quartalszahlen von J.P. Morgan und Wells Fargo lieferten positive Signale. Beide Banken schlugen beim Ergebnis je Aktie nicht nur die Konsensprognosen, sondern auch die höheren sogenannten Flüsterschätzungen. J.P.Morgan überzeugte besonders beim wichtigen Investmentbanking. Die Aktie konnte die Anfangsgewinne aber dennoch nicht halten und gab 0,3 Prozent ab. Wells Fargo gewannen dagegen 1,8 Prozent. Im Dow ganz oben standen Bank of America mit plus zwei Prozent.
Angesichts der Unternehmensmeldungen gerieten Konjunktur und Geldpolitik in den Hintergrund. Dabei zeigten die Aussagen zweier Fed-Mitglieder das gegenwärtige Spektrum an Meinungen auf. Charles Plosser von der Fed in Philadelphia gab den "Falken" und sagte, die Notenbank solle im September ihre Anleihenkäufe herunterfahren und könne sie hoffentlich bis Ende des Jahres ganz einstellen. Dagegen zeigte sich James Bullard von der Fed in St. Louis als "Taube" und meinte, sollte die Inflation weiter zurückgehen, müsse die Fed zu mehr Stimulierung greifen. Er schlug vor, das Anleihekaufprogramm zeitlich zu dehnen.
Kaum Beachtung fand der Michigan-Index. Er lag zwar mit 83,9 nur wenig über den Erwartungen. Doch der Anstieg für die aktuelle Lage auf 99,7 von 93,8 war fast schon schwindelerregend, und zudem der höchste Stand seit Juli 2007. Teilnehmer vermuten, dass sich hierin die jüngsten guten Arbeitsmarktdaten widerspiegeln.
Leichte Gewinne gab es beim Gold. Am Vortag war der Preis für die Feinunze im Zuge der Aussagen von Fed-Chairman Bernanke auf den höchsten seit zwei Wochen geklettert. Die Marke von 1.300 Dollar wurde dabei nur knapp verfehlt. Nun stieg er um weitere 0,1 Prozent auf 1.285 Dollar. Der Ölpreis für ein Barrel der Sorte WTI legte um 1,04 Dollar oder ein Prozent zu auf 105,95 Dollar. Auch er profitierte noch immer von den Aussagen des Notenbankchefs Bernanke vom Mittwoch, wonach es keine Eile bei einer neuen Geldpolitik gebe.
Der Dollar bewegte sich kaum gegenüber Euro und Yen. Die Gemeinschaftswährung notierte bei 1,3070 Dollar, gegenüber dem Yen blieb der Greenback weiter unter der Marke von 100 Yen. Für die US-Anleihen ging es leicht nach unten. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um zwei Basispunkte auf 2,59 Prozent. Teilnehmer führten dies auf die Aussagen Plossers zurück.
Am Aktienmarkt zogen Dell das Interesse auf sich, denn der Übernahmekampf um den US-Computerhersteller spitzt sich zu. Nachdem zuletzt die Gruppe um Firmengründer Michael Dell die Nase vorn zu haben schien, hat Widersacher Carl Icahn nun seinen Gegenvorschlag zu den Buyout-Plänen versüßt. Der Investor plädiert dafür, dass Dell rund 1,1 Milliarden eigene Aktien für 14 Dollar das Stück und eine Option auf vier weitere Aktien zurückkauft, wie er dem Fernsehsender CNBC sagte. Bislang hatte Icahn bei den Aktionären nur für den Aktienrückkauf ohne Optionsschein geworben. Die Aktie verlor 0,2 Prozent.
Xilinx gewannen 2,7 Prozent, nachdem die Citigroup eine Kaufempfehlung für den Chiphersteller abgegeben hatte. Seit Mitte April hat die Aktie bereits 20 Prozent gewonnen. Mit seiner Positionierung im Mobil-Infrastruktur-Sektor beginne für das Unternehmen eine längere Periode des Wachstums über dem Branchenschnitt, vor allem in China lägen Chancen. Zugleich erhöhte die Citigroup die Kursziele sowohl für Xilinx als auch für Altera. Letztere stiegen um 1,6 Prozent.
Die Aktien von UPS sanken um 5,8 Prozent, nachdem der Logistikriese mit einer Gewinnwarnung für das zweite Quartal und das Gesamtjahr aufgewartet hat. Die transpazifische Nachfrage ist gering - was auch Konkurrent FedEx bei seinen Quartalsergebnissen einräumen musste - und die Kunden der beiden Logistikgruppen suchen nach preiswerteren Transportmöglichkeiten. Das schlägt sich in den Margen nieder. Dazu kommt bei UPS, dass der Konzern beim Wachstum im US-Paketgeschäft eine Verlangsamung verzeichnet hat. Die FedEx-Aktie fiel um zwei Prozent.
=== Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 15.464,30 +0,0% +3,38 S&P-500 1.680,19 +0,3% +5,17 Nasdaq-Composite 3.600,08 +0,6% +21,78 Nasdaq-100 3.079,07 +0,6% +19,62 Kupon Fälligkeit Kurs Veränderung Rendite Veränderung 3/8% 2-year 100 flat 0,343% flat 5/8% 3-Year 99 28/32 dn 1/32 0,670% +1,6BP 1 3/8% 5-year 99 26/32 dn 3/32 1,414% +1,8BP 1 7/8% 7-Year 99 8/32 dn 2/32 1,991% +1,1BP 1 3/4% 10-year 92 26/32 dn 2/32 2,582% +0,8BP 2 7/8% 30-year 86 9/32 dn 2/32 3,631% +0,5BP DEVISEN zuletzt '+/- % Fr., 7.54 Uhr Do, 17.34 Uhr EUR/USD 1,3065 -0,09% 1,3078 1,3044 EUR/JPY 129,7749 0,24% 129,4642 128,8241 EUR/CHF 1,2363 -0,25% 1,2395 1,2388 USD/JPY 99,3150 0,33% 98,9865 98,7380 GBP/USD 1,5105 -0,45% 1,5173 1,5131 ===
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