Ravensburg (ots) - Was will Anis Mohammed Youssef Ferchichi, alias Bushido? Provozieren will er, vor allem aber Kasse machen. Doch wer in einem musikalisch grauenhaften Rap-Lied darüber fantasiert, auf die Grünen-Politikerin Claudia Roth zu schießen, in Gossenmanier droht, man werde sich Journalisten und Staatsschützer vornehmen, kann sich kaum auf die künstlerische Freiheit herausreden, die es zu schützen gelte.
Wir urteilen hier nicht über die künstlerischen Möglichkeiten des Mannes, über den echte Rap-Stars in den USA wohl eher die Nase rümpfen würden. Recht und Gesetz sind bei Bushido überflüssiges Beiwerk, Gewalt und Statussymbole wie Edelkarossen scheinen erstrebenswerte Ziele. Das mögen Fans in einer bestimmten rebellischen Lebensphase ganz cool finden. Wenn man über diesen Punkt hinaus ist, wird es bedenklich. Oder gar justiziabel.
In Bushidos Video "Stress ohne Grund" schimpft er auf die Medien, die über seine engen Verbindungen zu einer kriminellen libanesischen Familie in Berlin schreiben. Es geht gegen den Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit, weil der homosexuell ist, es geht gegen das LKA und das BKA. Die Feindbilder sind bei Bushido auswechselbar, erlaubt ist alles, was Umsatz bringt, gerne attackiert er auch mal Frauen.
Die Freiheit der Kunst ist ein hohes Gut. Die Böhsen Onkelz oder der Künstler Jonathan Meese, der mit Hitlergruß auf die Bühne tritt, haben dieses so wenig geachtet, wie jetzt Bushido. Für den in Bonn geborenen Berliner Gangsta-Rapper ist die Morddrohung kein Ausrutscher. Sie ist Kalkül. Die Öffentlichkeit empfand Bushido lange als unterhaltsam, 2011 bekam er einen Bambi verliehen, und er fand gar einen Bundestagsabgeordneten, bei dem er medienwirksam ein Praktikum absolvieren durfte. Wenn es jetzt zu einem Verfahren gegen Bushido kommt, wird nicht darüber befunden, was Kunst oder was Schwachsinn ist. Sondern es geht um die Verherrlichung von Gewalt und um die Anstiftung zu einer Straftat.
Originaltext: Schwäbische Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/102275 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2
Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de
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In Bushidos Video "Stress ohne Grund" schimpft er auf die Medien, die über seine engen Verbindungen zu einer kriminellen libanesischen Familie in Berlin schreiben. Es geht gegen den Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit, weil der homosexuell ist, es geht gegen das LKA und das BKA. Die Feindbilder sind bei Bushido auswechselbar, erlaubt ist alles, was Umsatz bringt, gerne attackiert er auch mal Frauen.
Die Freiheit der Kunst ist ein hohes Gut. Die Böhsen Onkelz oder der Künstler Jonathan Meese, der mit Hitlergruß auf die Bühne tritt, haben dieses so wenig geachtet, wie jetzt Bushido. Für den in Bonn geborenen Berliner Gangsta-Rapper ist die Morddrohung kein Ausrutscher. Sie ist Kalkül. Die Öffentlichkeit empfand Bushido lange als unterhaltsam, 2011 bekam er einen Bambi verliehen, und er fand gar einen Bundestagsabgeordneten, bei dem er medienwirksam ein Praktikum absolvieren durfte. Wenn es jetzt zu einem Verfahren gegen Bushido kommt, wird nicht darüber befunden, was Kunst oder was Schwachsinn ist. Sondern es geht um die Verherrlichung von Gewalt und um die Anstiftung zu einer Straftat.
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