Von Nathalie Tadena
Microsoft ist im vierten Geschäftsquartal wieder in die Gewinnzone vorgestoßen, blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Während die Verkaufsflaute auf dem PC-Markt belastete, lief es bei Unternehmens- und Cloud-Computing-Software besser.
Im Zeitraum von April bis Juni steigerte der Softwareriese seinen Nettogewinn auf 4,97 Milliarden US-Dollar. Je Aktie verdiente das Unternehmen bereinigt um Sonderposten 0,66 Dollar. Analysten hatten jedoch mit einem Gewinn von 0,75 Dollar je Anteilsschein gerechnet. Die Erlöse legten auf 19,9 Milliarden Dollar zu und verfehlten damit ebenfalls die Analystenprognose von 20,7 Milliarden Dollar. Mit der Microsoft-Aktie ging es nach den Zahlen um 5 Prozent abwärts.
Wegen der drastisch gesenkten Preise für das Tablet Surface RT hatte der Konzern eine Sonderbelastung von 900 Millionen Dollar zu verkraften. Diese Abschreibung macht sieben Cents je Aktie aus.
Der US-Konzern konnte auch im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2012/13 die Delle im klassischen PC-Geschäft teils mit Videospielen und Serversoftware ausgleichen. In Microsofts Kerngeschäft mit Software für herkömmliche Desktop-Computer ging es so gut wie gar nicht nach oben. Das zeigt einmal mehr, dass sich die schwierige Branchenlage für PC immer mehr auf Microsoft auswirkt.
Besser lief es dagegen erneut im Geschäft mit Unternehmenssoftware. Hier kletterten die Erlöse in den drei Monaten um 14 Prozent auf 7,21 Milliarden Dollar. Und die Sparte, zu der auch die Videospielkonsole Xbox zählt, legte einen Umsatzsprung von 7,5 Prozent hin.
Microsoft steht durch den Trend zu Tablets und Smartphones unter Druck. Der Softwarekonzern, dessen Windows-Software auf einem Großteil der PC weltweit installiert ist, hatte Ende 2012 Windows 8 auf den Markt gebracht, ein komplett überholtes Betriebssystem mit Touchscreen-Funktionen. Hersteller hatten gehofft, dass Microsoft mit dem Betriebssystem den Verkauf von PC neu ankurbelt - nach den Zahlen zu urteilen, scheint dies aber wieder nicht gelungen zu sein.
Die gesamte IT-Branche wird derzeit durchgeschüttelt. Am Mittwoch hatte Microsofts Chip-Partner Intel seine Jahresprognose wegen des weiterhin schwachen PC-Marktes gesenkt. Anleger waren enttäuscht und schickten die Intel-Aktie auf Talfahrt. Der deutsche Softwareriese SAP überraschte die Märkte dann am Donnerstag ebenfalls mit einer Prognosesenkung. Anders dagegen IBM: Beim IT- und Beratungskonzern brach zwar der Gewinn im Quartal erneut ein, den Jahresausblick hob Big Blue aber an.
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July 18, 2013 17:09 ET (21:09 GMT)
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