Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, hat sich vor dem Hintergrund der jüngsten Masernfälle in Deutschland für einen staatlichen Zwang zum Impfen ausgesprochen. "Aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht ist eine Impfpflicht das einzig Sinnvolle", sagte Montgomery der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.).
Bei Masern handele es sich um eine hoch ansteckende Erkrankung mit hohem Gefahrenpotential für die nicht geimpfte Bevölkerung. Allerdings sagte Montgomery, eine Impfpflicht sei in Deutschland "gesellschaftspolitisch" schwer durchsetzbar. Der Präsident der Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Wolfram Hartmann, forderte in der F.A.S., Kinder, die staatliche Betreuungseinrichtungen besuchten, sollten grundsätzlich vollständigen Impfschutz vorweisen können.