(NEU mit Treasury-Tabelle)
Von Thomas Rossmann
Die leicht positive Tendenz an der Wall Street wurde am Donnerstag von der Rally der Facebook-Aktie in den Hintergrund gedrängt. Die Zahlen des sozialen Netzwerks sorgten bei sehr hohen Umsätzen für ein Plus der Titel von 29,6 Prozent auf 34,35 Dollar. Die Aktie nähert sich damit wieder ihrem Ausgabepreis von 38 Dollar vom Mai 2012. Die Ergebnisse von Facebook übertrafen die Erwartungen des Marktes deutlich. So wurden hohe Zuwächse bei Umsatz und Gewinn bekannt gegeben. Besonders positiv kam die Entwicklung im mobilen Anzeigengeschäft an. Hier erlöste Facebook 656 Millionen Dollar und damit 75 Prozent mehr als im ersten Quartal diesen Jahres.
Doch nicht alle Quartalszahlen des Tages fielen überzeugend aus, so dass es zu einem leichten Durchatmen am Markt kam. "Der S&P-500 hat in dieser Woche die Marke von 1.700 Punkten nicht überwinden können. Aus technischer Sicht bedarf es nun einer leichten Konsolidierung", sagte Stratege Phil Orlando von Federated Investors. Am Montag hatte der S&P-500 auf einem Rekordhoch von 1.695,53 Punkten geschlossen. "Sollte es zu einer deutlicheren und länger anhaltenden Korrektur kommen, dann wäre dies eine gute Einstiegsgelegenheit", ergänzte Analyst Dean Junkans von Wells Fargo Private Bank.
Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,1 Prozent auf 15.556 Punkte. Der S&P-500 verzeichnete ein Plus von 0,3 Prozent auf 1.690 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte, beflügelt von den Aufschlägen der Facebook-Aktie, um 0,7 Prozent auf 3.605 Punkte zu. Der Umsatz erhöhte sich auf 0,68 (Mittwoch: 0,67) Milliarden Aktien. Den 1.751 (751) Kursgewinnern standen 1.319 (2.323) -verlierer gegenüber, 94 (91) Titel gingen unverändert aus dem Handel.
Im Dow-Jones-Index waren vor allem Chevron, McDonald's und Merck &Co gesucht, die zwischen 0,8 und 1,1 Prozent zulegten. Belastet wurde das Sentiment dagegen erneut von der Caterpillar-Aktie, die nach den enttäuschenden Ergebnissen vom Vortag um weitere 1,6 Prozent zurückfiel. Schwächster Wert war die Microsoft-Aktie mit einem Abschlag von 1,8 Prozent.
Zurückhaltend reagierten die Anleger auf die Quartalszahlen von General Motors. Die Aktien des Automobilkonzerns gaben nach anfänglichen Aufschlägen um 0,2 Prozent nach. Zwar sank der Gewinn des Autobauers unter dem Strich um fast ein Viertel. Der Markt hatte aber einen deutlich höheren Rückgang erwartet.
Der Mischkonzern 3M hat nach einem soliden Verlauf des zweiten Quartals die Jahresziele bekräftigt. Die Aktie erholte sich von ihren anfänglichen Abgaben und schloss mit einem Plus von 0,2 Prozent. Nach der Schlussglocke setzt sich die Zahlenflut fort. Dann werden unter anderem noch amazon, Starbucks und Zynga ihre Ergebnisse vorlegen.
Die Konjunkturdaten des Tages fielen uneinheitlich aus. So stiegen die Auftragseingänge langlebiger Güter im Juni überraschend kräftig. Dies war aber vor allem auf Aufträge für Boeing zurückzuführen, wie die Helaba anmerkt. Zudem beantragten in der vergangenen Woche etwas mehr Amerikaner als erwartet erstmals Arbeitslosenhilfe.
Am Devisenmarkt kletterte der Euro mit 1,3296 Dollar auf den höchsten Stand seit Ende Juni. Auslöser war ein Bericht von Jon Hilsenrath im Wall Street Journal, wonach die US-Notenbank bei ihrer Sitzung in der kommenden Woche wahrscheinlich eine Fortführung ihres Anleihekaufprogramms beschließen wird. Im späten US-Handel kostete der Euro 1,3282 Dollar. Der Greenback kam allerdings schon zuvor mit den Aufträgen für langlebige US-Wirtschaftsgüter unter Abgabedruck. Ohne Flugzeugbestellungen haben die Auftragseingänge nahezu stagniert.
Die Notierungen am US-Anleihemarkt profitierten ebenfalls vom dem Artikel von Jon Hilsenrath und drehten noch ins Plus. Zuvor hatte schon die Auktion siebenjähriger Titel für einen positiven Impuls gesorgt. Hier kletterte die Zahl indirekter Bieter, zu denen auch ausländische Notenbanken gehören, auf den höchsten Stand seit August 2011. Die Rendite zehnjähriger Treasurys fiel um einen Basispunkt auf 2,57 Prozent.
Auch der Ölpreis für ein Barrel der Sorte WTI erholte sich von seinen anfänglichen Abgaben und verzeichnete zum Settlement ein Plus von 0,1 Prozent auf 105,49 Dollar. Die wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten stünden nun wieder verstärkt im Vordergrund, die am Vortag den vierten Rückgang in Folge verzeichnet hatten, hieß es. Zuvor hatten die Sorgen vor einer konjunkturellen Abkühlung in China den Preis gedrückt. China hat nach den USA den zweitgrößten Ölverbrauch.
Der schwächere Dollar sorgte für einen leichten Anstieg des Goldpreises. An seinem letzten Handelstag erhöhte sich der August-Kontrakt zum Settlement um 0,7 Prozent auf 1.328,80 Dollar je Feinunze. Der nun führende Dezember-Kontrakt verbesserte sich um ebenfalls 0,7 Prozent auf 1.329,50 Dollar. Der Kontraktwechsel habe zu einer erhöhten Volatilität geführt, sagte ein Teilnehmer. Ein schwacher Dollar macht Gold für Investoren aus anderen Währungsräumen attraktiver.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.555,61 0,09 13,37 S&P-500 1.690,25 0,26 4,31 Nasdaq-Comp. 3.605,19 0,71 25,59 Nasdaq-100 3.061,67 0,67 20,51 Kupon Fälligkeit Kurs Veränderung Rendite Veränderung 1/4% 2-year 99 27/32 up 2/32 0,325% -2,7 Bp 5/8% 3-Year 100 2/32 up 3/32 0,604% -3,2 Bp 1 3/8% 5-year 99 31/32 up 4/32 1,378% -2,7 Bp 1 7/8% 7-Year 99 13/32 up 4/32 1,962% -2,3 Bp 1 3/4% 10-year 92 28/32 up 2/32 2,577% -0,7 Bp 2 7/8% 30-year 86 1/32 dn 1/32 3,646% +0,1 Bp DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.38 Uhr Mi, 17.40 Uhr EUR/USD 1,3282 0,53% 1,3213 1,3228 EUR/JPY 131,6774 -0,21% 131,9531 132,5808 EUR/CHF 1,2345 -0,24% 1,2374 1,2377 USD/JPY 99,1535 -0,64% 99,7900 100,2230 GBP/USD 1,5391 0,25% 1,5352 1,5363 ===
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July 25, 2013 17:18 ET (21:18 GMT)
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