Osnabrück (ots) - Krise des Miteinanders
Man kann Cécile Kyenge nur bewundern. Sie wird mit Bananen beworfen - und beklagt die Verschwendung von Lebensmitteln. Das ist die richtige, weil souveräne Antwort auf das unfassbar tumbe Vorgehen der Bananen-Werfer. Aber damit ist nur dieser heikle Moment überstanden, nicht das Problem, das dahintersteckt.
Es ist nicht der erste rassistisch motivierte Übergriff gegen die in der Demokratischen Republik Kongo geborene Politikerin. Und obwohl die Empörung über solche Ausfälle auch in Italien groß ist, ist es doch erschreckend, wie alltäglich sie anscheinend sind. Dass es beispielsweise einen Politiker gibt, dem es nicht zu peinlich war, Kyenge mit einem Orang-Utan zu vergleichen. Da stimmt etwas Grundsätzliches nicht. Und es ist fast rührend, dass die Betroffene ihre Landsleute in Schutz nimmt: Die Zeiten seien schlecht in Italien, das sei der eigentliche Grund für den wachsenden Rassismus der Gesellschaft.
Das mag sein, aber mit dem Frust der Menschen allein kann sie nicht so ein rohes, schlechtes Benehmen erklären, zumal nicht entschuldigen. Vielleicht hat auch jemand wie Silvio Berlusconi seinen Anteil daran, dass die Hemmschwelle für Beleidigungen gesunken ist - er ist bei seinen öffentlichen Auftritten immer wieder damit durchgekommen.
Italien muss aus der wirtschaftlichen Krise heraus, das ist klar. Aber auch aus einer kulturellen Krise, unter der offensichtlich das menschliche Miteinander leidet.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Man kann Cécile Kyenge nur bewundern. Sie wird mit Bananen beworfen - und beklagt die Verschwendung von Lebensmitteln. Das ist die richtige, weil souveräne Antwort auf das unfassbar tumbe Vorgehen der Bananen-Werfer. Aber damit ist nur dieser heikle Moment überstanden, nicht das Problem, das dahintersteckt.
Es ist nicht der erste rassistisch motivierte Übergriff gegen die in der Demokratischen Republik Kongo geborene Politikerin. Und obwohl die Empörung über solche Ausfälle auch in Italien groß ist, ist es doch erschreckend, wie alltäglich sie anscheinend sind. Dass es beispielsweise einen Politiker gibt, dem es nicht zu peinlich war, Kyenge mit einem Orang-Utan zu vergleichen. Da stimmt etwas Grundsätzliches nicht. Und es ist fast rührend, dass die Betroffene ihre Landsleute in Schutz nimmt: Die Zeiten seien schlecht in Italien, das sei der eigentliche Grund für den wachsenden Rassismus der Gesellschaft.
Das mag sein, aber mit dem Frust der Menschen allein kann sie nicht so ein rohes, schlechtes Benehmen erklären, zumal nicht entschuldigen. Vielleicht hat auch jemand wie Silvio Berlusconi seinen Anteil daran, dass die Hemmschwelle für Beleidigungen gesunken ist - er ist bei seinen öffentlichen Auftritten immer wieder damit durchgekommen.
Italien muss aus der wirtschaftlichen Krise heraus, das ist klar. Aber auch aus einer kulturellen Krise, unter der offensichtlich das menschliche Miteinander leidet.
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