Obwohl wegen der Stichtagsregelung beim Betreuungsgeld bisher nur wenige Familien anspruchsberechtigt sind, ist die Zahl der Anträge in den vergangenen Tagen nach Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) stark gestiegen. In Bayern, wo die zuständige Behörde an alle Berechtigten vorausgefüllte Antragsformulare verschickt, waren bis zum Wochenende fast 1500 Anträge eingegangen.
"Ich bin mir sicher, dass so gut wie jede Familie mit Kindern im entsprechenden Alter Betreuungsgeld beantragen wird", sagte die bayerische Familienministerin Christine Haderthauer (CSU) der F.A.S. Der "große Antragsschwung" werde erst noch kommen, wenn die Eltern mit 14 Monaten Elterngeldbezug ihre Antragsunterlagen erhielten: "So werden ab Oktober in Bayern monatlich über 8.000 Kinder in den Anspruch auf Betreuungsgeld hineinwachsen", sagte die Ministerin. Hessen verzeichnete bis zum Wochenende 630 Anträge, "Tendenz steigend", und zahlreiche Anfragen in den Versorgungsämtern. In Mecklenburg-Vorpommern gab es dagegen bis Freitag nur 85 Anträge. Die dortige Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD) sagte der F.A.S.: "Die geringe Zahl der Anträge zeigt, dass das Betreuungsgeld an den Bedürfnissen der meisten Eltern vorbei geht."