Weimar (ots) - Von Hartmut Kaczmarek
Die Panik in der SPD nimmt zu. Der Kanzlerkandidat gibt sich noch optimistisch, versucht, mit Streicheleinheiten für die Ostdeutschen zerdeppertes Porzellan wieder zu kitten. Aber sein Parteichef ist gedanklich schon weiter. Nur zwei Tage nach der Bundestagswahl soll schon am 24. September ein SPD-Parteikonvent über mögliche Koalitionen entscheiden. Das Szenario für den Fall der Niederlage wird schon geschrieben - einsame Beschlüsse wie vor vier Jahren, als der gescheiterte Spitzenkandidat Steinmeier sich handstreichartig gleich den Fraktionsvorsitzendenposten sicherte, soll es nicht mehr geben. Gabriel will der Fraktion, die sich einen Tag darauf konstituiert, offenbar das Heft des Handelns aus der Hand nehmen. Sinn macht ein solcher Konvent aber nur dann, wenn man schon jetzt davon ausgeht, dass die Traumkombination Rot-Grün nicht zustande kommt und dass man gleichzeitig noch nach demjenigen sucht, dem man den Schwarzen Peter zuschieben kann. Und der heißt dann wohl Steinbrück. Aber ein solcher Parteikonvent kann unberechenbar sein. Auch darüber muss sich Gabriel im Klaren sein. Was ist, wenn die Linkspartei ihre Lockgesänge weiter steigert, wenn Rot-Rot-Grün doch eine Machtoption sein sollte? Wird die Parteibasis dann sich den schmeichelnden Tönen eines Gregor Gysi doch noch erliegen? Lieber mit den Tiefroten als mit einer unbezwingbar scheinenden Angela Merkel? Zwei Tage nach einer Wahl ist alles möglich - auch dies. Gabriel spielt ein gefährliches Spiel. Die CDU kann sich dies alles ruhig anschauen. Die Zeit spielt für sie und für Merkel. Die CDU-Lethargie in diesem Wahlkampf scheint das beste Rezept für den Erfolg zu sein.
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Die Panik in der SPD nimmt zu. Der Kanzlerkandidat gibt sich noch optimistisch, versucht, mit Streicheleinheiten für die Ostdeutschen zerdeppertes Porzellan wieder zu kitten. Aber sein Parteichef ist gedanklich schon weiter. Nur zwei Tage nach der Bundestagswahl soll schon am 24. September ein SPD-Parteikonvent über mögliche Koalitionen entscheiden. Das Szenario für den Fall der Niederlage wird schon geschrieben - einsame Beschlüsse wie vor vier Jahren, als der gescheiterte Spitzenkandidat Steinmeier sich handstreichartig gleich den Fraktionsvorsitzendenposten sicherte, soll es nicht mehr geben. Gabriel will der Fraktion, die sich einen Tag darauf konstituiert, offenbar das Heft des Handelns aus der Hand nehmen. Sinn macht ein solcher Konvent aber nur dann, wenn man schon jetzt davon ausgeht, dass die Traumkombination Rot-Grün nicht zustande kommt und dass man gleichzeitig noch nach demjenigen sucht, dem man den Schwarzen Peter zuschieben kann. Und der heißt dann wohl Steinbrück. Aber ein solcher Parteikonvent kann unberechenbar sein. Auch darüber muss sich Gabriel im Klaren sein. Was ist, wenn die Linkspartei ihre Lockgesänge weiter steigert, wenn Rot-Rot-Grün doch eine Machtoption sein sollte? Wird die Parteibasis dann sich den schmeichelnden Tönen eines Gregor Gysi doch noch erliegen? Lieber mit den Tiefroten als mit einer unbezwingbar scheinenden Angela Merkel? Zwei Tage nach einer Wahl ist alles möglich - auch dies. Gabriel spielt ein gefährliches Spiel. Die CDU kann sich dies alles ruhig anschauen. Die Zeit spielt für sie und für Merkel. Die CDU-Lethargie in diesem Wahlkampf scheint das beste Rezept für den Erfolg zu sein.
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