Die Neuanmeldungen zur Warteliste für Spenderorgane sind nach Angaben von Eurotransplant in diesem Jahr um 24 Prozent gesunken. Das berichtet der "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.
Grund soll eine genauere Prüfung durch die Ärzte sein. Es werde in den Kliniken "in den vorgeschriebenen interdisziplinären Konferenzen intensiver über jeden Patienten diskutiert", sagte der Präsident der zentralen Organvergabestelle, Meisner. Auch die Zahl der Organspender ist in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Das liege weniger an den Bürgern, deren Bereitschaft zur Spende nach den jüngsten Skandalen vermutlich gesunken sei, sondern vielmehr an den Ärzten.
Jede Organspende setze hochmotivierte Klinikärzte voraus, so Meiser weiter. "Diese Motivation ist dahingeschmolzen, nachdem die Ärzte gesehen haben, dass Transplantationsmediziner manipuliert haben".