Ravensburg (ots) - Seit einigen Monaten gibt es ein Phänomen, das sich AfD nennt, Alternative für Deutschland. Die Partei liegt derzeit in den Umfragen bei drei Prozent. Sie ist ein nur schwer durchschaubares Sammelbecken von Leuten, die den Euro abschaffen wollen und von solchen, die der Meinung sind, dass es in Deutschland zu viele Ausländer gebe. Am liebsten sehen sich die AfD-Mitglieder aber in der Rolle der Aufrechten, deren Themen von den etablierten Parteien sowie der bürgerlichen Presse totgeschwiegen werden. Gerne fühlen sich die AfD-Vertreter verfolgt und missverstanden. Dann drohen sie damit, dass ihr rauschender Wahlerfolg all jene, die sie nicht ernst nehmen, das Fürchten lehren wird. Ein Konzept, um Politik zu machen, ist das nicht, eher ein Mittel, um möglichst viele Verschwörungstheoretiker an sich zu binden.
Die AfD hat meist nichts zu sagen, was dem demokratischen Willensbildungsprozess dienlich wäre. Wie alle Populisten stellt sie gelegentlich durchaus berechtigte Fragen, die die Menschen umtreiben, ohne auch nur ansatzweise Lösungen anzubieten. Viele Bürger, die sich Sorgen um die Gemeinschaftswährung machen, artikulieren diese, ohne sogleich dem aufgeregten Populismus der AfD anheimzufallen. Die etablierte Politik muss auf die Sorgen mit mehr als einem Bekenntnis zum Euro reagieren.
Am vergangenen Samstag ist der Chef der Alternative für Deutschland, Bernd Lucke, bei einem Auftritt in Bremen von Vermummten angegriffen worden. Das ist inakzeptabel, und die Strafverfolgungsbehörden werden sich dieses Falls annehmen.
Von der AfD wird dieser unerfreuliche Vorfall in Norddeutschland nur als logische Konsequenz der Hexenjagd von Medien und etablierter Politik auf ihre Partei interpretiert. Opfer hat es in diesem Land zu Zeiten der faschistischen und der kommunistischen Gewaltherrschaft gegeben, darum ist die angedeutete Gleichsetzung der AfD mit Verfolgten geschmacklos. Wer Politik mit Schaum vor dem Mund macht, wird vielleicht ein paar Stimmen gewinnen. Auf Dauer wird er verlieren.
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Am vergangenen Samstag ist der Chef der Alternative für Deutschland, Bernd Lucke, bei einem Auftritt in Bremen von Vermummten angegriffen worden. Das ist inakzeptabel, und die Strafverfolgungsbehörden werden sich dieses Falls annehmen.
Von der AfD wird dieser unerfreuliche Vorfall in Norddeutschland nur als logische Konsequenz der Hexenjagd von Medien und etablierter Politik auf ihre Partei interpretiert. Opfer hat es in diesem Land zu Zeiten der faschistischen und der kommunistischen Gewaltherrschaft gegeben, darum ist die angedeutete Gleichsetzung der AfD mit Verfolgten geschmacklos. Wer Politik mit Schaum vor dem Mund macht, wird vielleicht ein paar Stimmen gewinnen. Auf Dauer wird er verlieren.
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