Karlsruhe (ots) - Der "Tatort" musste weichen - und auch Rosamunde Pilcher hatte keine Chance: Nur mit Mühe konnte der Fernsehzuschauer gestern Abend dem Rede-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Peer Steinbrück entkommen. Die parteipolitische Brille des jeweiligen Zuschauers hat am Schluss entschieden, wer gestern als Sieger aus dem Ring stieg. Peer Steinbrück nutzte seine Chance und setzte der Kanzlerin mit markigen Sprüchen zu. Am liebsten hätte der SPD-Kandidat die Kavallerie losgeschickt, um die Amtsinhaberin vom Thron zu stoßen. Angela Merkel spielte gekonnt die staatsmännische Karte und sonnte sich trotz einiger Unsicherheiten in ihren guten Umfragewerten. Die Jahre im Kanzleramt und auf der internationalen Bühne haben ihr Selbstbewusstsein gestärkt. Wo Peer Steinbrück mit dem Säbel kam, setzte Angela Merkel auf das Florett. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Kanzlerin zu gewohnter Form auflief. Die vier Moderatorinnen und Moderatoren bemühten sich redlich, ein aufkeimendes Gefühl der Langeweile schon im Keim zu ersticken, aber so ganz haben sie es doch nicht geschafft. Selbst Stefan Raab, sonst bekannt für Wok-Meisterschaften und Turmsprung-Mutproben, tat sich schwer, den Polit-Talk zum Schenkelklopfer-Ereignis umzufunktionieren. Eine Unterhaltungsshow sieht anders aus - stellenweise erinnerte der Abend an ein universitäres Politikseminar mit prominenten Gästen und altbekannten Fragestellungen. Das zum "Straßenfeger" hochstilisierte Rede-Duell sorgte aber immerhin dafür, dass sich so mancher Zuschauer erstmals so richtig für den Wahlkampf interessierte. Allein schon das war es wert, dass der "Tatort" eine Zwangspause einlegen musste.
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