Karlsruhe (ots) - Die Versöhnungsgeste von Oradour-sur-Glane kommt gerade zur rechten Zeit. Angesichts der Entfremdung im Zuge der Euro-Krise erinnert sie daran, dass das deutsch-französische Verhältnis immer wieder mit neuem Leben erfüllt werden muss. Ganz gleich welche Anstrengungen in den vergangenen 50 Jahren gemacht wurden, um die alte Feindschaft zu beenden: Eine Garantie für die Zukunft sind sie nicht. Der Élysée-Vertrag war ein Meilenstein für die deutsch-französische Aussöhnung. Die Initiative von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer wollte einen Schlussstrich unter die kriegerische Geschichte der beiden Nationen ziehen. Ein Übriges tat die Verpflichtung auf das gemeinsame europäische Ziel. Erst in der Wirtschaftsgemeinschaft, dann in der EU. Dass die institutionelle Verzahnung beider Länder über den Brüsseler Umweg nicht automatisch zu größerer Nähe führt, zeigt die Europäische Währung. Gedacht als ein weiterer Integrationsschritt, hat der Euro zwischen Paris und Berlin in den letzten Jahren eher einen Keil getrieben. Zu unterschiedlich sind die Auffassungen in der Fiskal- und Wirtschaftspolitik, als dass sich leicht ein gemeinsamer Nenner finden ließe. Die Geschichte ist eben keine Einbahnstraße, wie viele deutsche Politiker zu glauben scheinen. Oft steht am Ende nämlich ein Ergebnis, das die Handelnden gerade nicht wollten. Für das deutsch-französische Verhältnis wäre das fatal. Die Repräsentanten der beiden Nationen tragen deshalb eine besondere Verantwortung. Männer machen durchaus Geschichte, wie ein deutscher Historiker feststellte. Ihr Wille zur Versöhnung kann neue Spannungen überwinden. Kohl und Mitterrand haben das in Verdun bewiesen, Gauck und Hollande gestern in Oradour-sur-Glane.
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