
Von Gisela Simon
Die Arbeitskosten in Deutschland sind im zweiten Quartal 2013 wesentlich langsamer gestiegen als in den vorigen Quartalen, nachdem der Anstieg im ersten Jahresviertel deutlich über dem EU-Durchschnitt gelegen hatte. Die Arbeitskosten je geleistete Arbeitsstunde erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kalenderbereinigt um 1,8 Prozent und stiegen damit so wenig wie seit dem Schlussquartal 2010 nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Der geringe Zuwachs geht aber nach Darstellung der Statistiker zum Teil auf einen Basiseffekt zurück: Im Vorjahreszeitraum waren die Arbeitskosten auf Quartalssicht sehr stark gestiegen, während sie im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorquartal saison- und kalenderbereinigt stagnierten.
Die Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten zusammen. Die Bruttoverdienste erhöhten sich im zweiten Quartal 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,0 Prozent, die Lohnnebenkosten um 1,4 Prozent.
Im ersten Quartal 2013 waren die Arbeitskosten in Deutschland auf Jahressicht um 3,7 Prozent gestiegen und damit etwa doppelt so stark wie im europäischen Durchschnitt. In den 25 der insgesamt 28 EU-Ländern, von denen Daten vorliegen, erhöhten sich die Arbeitskosten durchschnittlich um lediglich 1,9 Prozent.
In einigen Krisenländern gingen die Arbeitskosten auf Jahressicht zurück, etwa in Spanien (minus 0,7 Prozent) und Portugal (minus 0,3 Prozent). Deutliche Anstiege wurden dagegen für Rumänien mit plus 8,6 Prozent und die Tschechische Republik mit plus 6,1 Prozent berichtet.
Für Griechenland lagen noch keine Angaben vor. In Frankreich sanken die Lohnnebenkosten im ersten Quartal deutlich, sodass die Arbeitskosten insgesamt nur um 0,1 Prozent stiegen und damit wesentlich langsamer als in Deutschland. Für das zweite Quartal liegen noch keine EU-weiten Daten vor.
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