Banken und Sparkassen verlangen von fremden Kunden selbst bei kleinen Beträgen immer noch bis zu 7,50 Euro für das Geldabheben am Automaten. Nach einem Bericht der "Welt" langen Genossenschaftsbanken besonders kräftig zu.
Auf den ersten fünf Plätzen der Liste mit den höchsten Mindestgebühren befänden sich Volks- und Raiffeisenbanken, heißt es unter Berufung auf eine Auswertung der Direktbank ING Diba. Die Direktbank hatte für die "Welt" alle tatsächlich bei ihr erfolgten Abbuchungen von Juni bis August ausgewertet. Dabei habe sich gezeigt, dass die maximalen Gebühren mitunter sogar noch über den 7,50 Euro lagen, schreibt die "Welt". 14 Geldhäuser hätten in den vergangenen Wochen selbst vor zehn Euro pro Transaktion nicht zurückgeschreckt.
Dabei handelte es sich allerdings um einen Maximalbetrag, der in der Regel einem Prozent des Abhebebetrages entsprach. Nur wer 1.000 Euro am Automaten ziehe, komme so auf zehn Euro. Die Mindestgebühr dagegen habe bei diesen Häusern, zu denen auch Sparkassen gehörten, unterhalb von fünf Euro gelegen. Die Auswertung ist mit Blick auf den Bundestagswahlkampf brisant.
Die SPD will laut Wahlprogramm die Bankautomatengebühren auf maximal zwei Euro deckeln. Laut des Berichts der "Welt" träfe eine solche Vorschrift aktuell mehr als drei Viertel aller Kreditinstitute. 1391 der insgesamt 1793 Banken und Sparkassen, die ausgewertet wurden, kommen demnach derzeit über diese von der SPD gesetzten Marke. Private Banken finden sich dem Bericht zufolge fast keine darunter. Diese hatten sich Anfang 2011 auf eine Obergrenze von 1,95 Euro an ihren Automaten geeinigt.