Karlsruhe (ots) - Spätestens seit Ende vergangener Woche hat auch Frankreich den SPD-Kanzlerkandidaten entdeckt: Die "Stinkefinger"-Pose brachte Peer Steinbrück sogar jenseits des Rheins in die Schlagzeilen - keine unbedingt schmeichelhafte Einführung für jemanden, der den meisten Franzosen bisher gänzlich unbekannt war. Während viele Bürger in Bundeskanzlerin Angela Merkel geradezu die Verkörperung Deutschlands sehen, muss ihr Herausforderer Steinbrück erst einmal vorgestellt werden: "Peer qui?" fragte folglich das Magazin "L'Express" in einem seiner Beiträge zur Bundestagswahl und lieferte umgehend ein Portrait des SPD-Politikers - nicht ohne anzumerken, dass dessen Chancen, in das Kanzleramt einzuziehen, gelinde gesagt, "gering" seien. Nicht nur die französischen Medien, auch die Pariser Führung geht inzwischen von der Wiederwahl Merkels aus. Hatte die Entourage von Staatspräsident François Hollande bis vor wenigen Monaten noch hinter vorgehaltener Hand auf einen Wahlsieg der deutschen Schwesterpartei SPD gesetzt - in der Hoffnung, dass sich mit Steinbrück als Kanzler in der EU-Krisenpolitik leichter eine Wende durchsetzen lasse, als mit der konservativen Merkel - so stellt man sich im Élysée-Palast mittlerweile auf eine dritte Amtszeit der Bundeskanzlerin ein. Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten des deutsch-französischen Führungsduos hat der Sozialist Hollande auch gelernt, mit der Bundeskanzlerin zusammenzuarbeiten. Und weil die Christdemokratin in jüngster Zeit bemüht wirkte, ihr Image als strenge Sparerin abzumildern und sich für Wachstum und Jobs einsetzte, könnte Paris mit einer neuen alten Kanzlerin Merkel tatsächlich ganz gut leben - wenngleich man stillschweigend doch auf eine Große Koalition hofft. Dass diese Konstellation möglich und nötig werden könnte, falls es der bisherige Koalitionspartner FDP nicht in den Bundestag schafft, lernen die Franzosen dieser Tage aus ihren Zeitungen. Doch so manches Magazin muss den Lesern überhaupt erst einmal die Funktionsweise der Bundestagswahl erklären. Keine leichte Sache, sind es die Franzosen doch gewohnt, einen Präsidenten direkt zu wählen.
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