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Nicolai Tietze Kolumne
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K+S: Kali-Markt kommt nicht zur Ruhe

Nicolai Tietze (x-markets)Der Kali-Markt und mit ihm auch die Aktie des deutschen Salz- und Düngemittelherstellers K+S kommen derzeit einfach nicht zur Ruhe. Etwa zwei Monate nachdem Uralkali-Chef Wladislaw Baumgertner das größte Preiskartell der Branche gekündigt hatte, sind die Auswirkungen immer noch zu spüren. Dabei hoffen viele Anleger, dass die russisch-weißrussische Partnerschaft wiederbelebt werden kann, um auf diese Weise für stabile Preise für alle Anbieter am Kali-Markt zu sorgen. Die Lage scheint jedoch weit komplizierter zu sein.

Aus diesem Grund dürfte der zukünftige Kursverlauf der K+S-Aktie von wesentlich mehr Faktoren abhängen, als von der Frage, ob Uralkali und Belaruskali eine neue Vertriebspartnerschaft eingehen. Angesichts der jüngsten Entwicklungen am Kali-Markt, könnte man annehmen, dass die Probleme erst mit Baumgertners radikalem Schritt begonnen hätten. Allerdings hat die Branche nun schon seit einigen Jahren mit einem Preisverfall zu kämpfen. Die Preise für Kali lagen vor rund fünf Jahren auf dem Höhepunkt der Blase bei rund 1.000 US-Dollar je Tonne. Gleichzeitig schien das Wachstum in den Schwellenländern kein Halten mehr zu kennen, so dass viele kleine und große Anbieter auf den Markt drängten oder ihre Kapazitäten erhöhten.

Allerdings hat das Wirtschaftswachstum in den Emerging Markets in den vergangenen Jahren einiges an Dynamik eingebüßt, während die Anbieter dazu übergegangen sind immer neue Minen-Projekte aufzulegen. Aufgrund dieser Entwicklung rutschten die Preise zuletzt sogar unter die Marke von 400 US-Dollar. Baumgertners Ankündigung, aus dem bis dahin größten Preiskartell der Branche Belarusian Potash Company (BPC) auszusteigen, um die Kapazitäten des größten Produzenten voll auszulasten und damit den Kali-Markt zu fluten, versetzten dem Kali-Preis einen zusätzlichen Schlag.

Auch wenn Uralkali seine Kapazitäten noch nicht voll auslastet und die Erwartungen Baumgertners eines Kali-Preises von unter 300 US-Dollar lediglich Spekulation sind, zeigten sich die Auswirkungen bei den Anbietern der Branche. Nachdem K+S seine Prognosen für 2013 und 2014 aufgrund des drohenden Preisverfalls senken musste, folgte nun der US-Wettbewerber Mosaic, indem er seine Absatz- und Preisprognose nach unten schraubte. Wegen eines schwächeren Marktumfelds erwartet man bei Mosaic für das dritte Quartal eine schwächere Nachfrage. Statt 1,8 bis 2,1 Millionen Tonnen wird nun lediglich ein Wert zwischen 1,45 und 1,65 Millionen Tonnen in Aussicht gestellt. Zudem wurde die erwartete Preisspanne von 330 bis 360 US-Dollar auf 330 bis 340 US-Dollar gesenkt.

Ob es nun tatsächlich ausreichen dürfte, dass Uralkali und Belaruskali wieder zusammenzufinden, um für eine dauerhafte Beruhigung am Kali-Markt zu sorgen, darf bezweifelt werden. Schließlich baut derzeit der britisch-australischen Rohstoffriesen BHP Billiton mit großem Aufwand in Kanada eine eigene Kali-Mine auf. Das Jansen-Bergwerk soll es nach seiner Fertigstellung allein BHP Billiton ermöglichen, etwa 10 Prozent der globalen Nachfrage zu bedienen. Daneben fährt K+S selbst ein großes Projekt in Kanada hoch. Angesichts der erwarteten Überkapazitäten könnte sich somit möglicherweise unabhängig von einer neuerlichen russisch-weißrussische Allianz am Kali-Markt ein weiterer Preisverfall ergeben.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse bei der K+S-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DX9AZG) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,91, die Knock-Out-Schwelle bei 15,50 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DX838S, aktueller Hebel 2,77; Knock-Out-Schwelle bei 25,55 Euro) auf fallende Kurse bei der K+S-Aktie setzen.
© 2013 Nicolai Tietze Kolumne
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