Wochenrückblick
Die von mir erwartete Konsolidierung an den Aktienmärkten ist vergangene Woche eingetreten. Die einzige Ausnahme war die Wiener Börse (ATX), die auf ein Wochenplus kam, was auch den ersten Preis einbrachte (grüner Pfeil). Der S&P 500 erlebte dagegen nach seinem Rekordhoch am 18. September mit fünf Verlusttagen in Folge den längsten Abwärtstrend in diesem Jahr. Allerdings war das Minus mit 1,9% relativ moderat.
Gold lag am Freitag in Führung (grüner Pfeil), während Nordsee-Öl (Brent) der Verlierer war (roter Pfeil) und Texas-Öl (WTI) das schwächste Wochenresultat aufwies (roter Pfeil). Silber bleibt seit Jahresbeginn auf dem letzten Platz (roter Pfeil) und der amerikanische Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) der Gewinner (grüner Pfeil).
Das beste Wahlergebnis der CDU/CSU bei Bundestagswahlen in fast 20 Jahren ist ein persönlicher Prestige-Gewinn für Frau Merkel. Das Scheitern der FDP an der 5%-Klausel erschwert jedoch die Regierungsbildung.
Ausblick
Der September wird trotz weiterer Indexverluste am letzten Tag allgemein im Plus schließen. Der zu erwartende schwache Wochenbeginn ist in erster Linie politisch bedingt. Der amerikanische Kongress verschleppt die notwendige Anhebung der staatlichen Verschuldungshöhe aus rein parteipolitischen Interessen. Dies kann sogar die Bonität der USA gefährden.
Der Dow Jones und eventuell auch der S&P 500 werden im zwei Monatszeitraum August/September Index-Verluste aufweisen und damit meine Warnung im Juli im Blog und auch im Fernsehen bestätigen. Weitaus positiver sieht dagegen die Bilanz der Wiener Börse für diesen Zeitraum aus. Auch der DAX und Schweizer Markt-Index (SMI) werden in den vergangenen zwei Monaten trotz deutlicher Minuszahlen im August auf ein Plus kommen.
Ebenfalls in Deutschland spielt die Politik im Oktober eine Rolle, was den DAX zumindest anfänglich beeinträchtigen kann. Frau Merkel muss bei der Bildung einer großen Koalition mehr Kabinettssitze an die SPD abgeben, als es bisher mit der FDP der Fall war. Dies schmälert ihren persönlichen Wahlerfolg und zwingt zu mehr Kompromissen. Die Börse wird dies kaum mit Beifall begrüßen.
Trotz dieser Verunsicherung in den USA und in Deutschland sind weitere Rekordhöhen an den Börsen im vierten Quartal möglich, da es an attraktiven Alternativen zum Aktienmarkt fehlt. Beim Dow Jones bleiben die 16.000-Marke und beim Dax das 9.000-Niveau meine Obergrenzen in diesem Jahr. Die Aktienauswahl steht dabei im Vordergrund, wobei existierende Positionen mit Stopps abzusichern sind, um Gewinne nicht zu gefährden. Dies erläutere ich auf meiner Hotline fast täglich.
© 2013 Heiko Thieme