Berlin (ots) - Berlin ist attraktiv - für Touristen aus aller Welt, für junge Menschen, die mit wenig Geld in die Stadt kommen, um hier etwas zu erleben, um Party zu machen. Sie feiern während ihres Berlin-Besuchs besonders gerne im öffentlichen Raum - im Mauerpark in Prenzlauer Berg, im Volkspark Friedrichshain, auf der Admiralbrücke in Kreuzberg. Für sie ist das ein Erlebnis, für die Anwohner inzwischen häufig ein Ärgernis, weil es laut, sehr laut ist, weil viel Müll und Dreck zurückbleibt. Für die Bezirke, die dafür sorgen müssen, dass alle miteinander auskommen und dass diese Orte nicht verwahrlosen, sind diese Partys auch ein Problem: Die Folgekosten gehen in die Hunderttausende Euro.
Es ist deshalb richtig, dass sich die politisch Verantwortlichen in den Innenstadt-Bezirken neue Regeln ausdenken. Denn zu den unangemeldeten Partys kommen ja die vielen öffentlichen Veranstaltungen hinzu, die von Organisationen oder Initiativen beantragt werden. Diese wollen gerade an den warmen Sommertagen, und am liebsten jedes Wochenende auf öffentlichem Straßenland oder in Parks Events veranstalten. Sei es die Biermeile, das Danke-Fest zum Ramadan, die Fashion-Show im Bezirk, das Platzfest der Bürgerinitiativen, der Kinderflohmarkt oder das Stadtteilfest mit Würstchenbude und Kinderkarussell. Dafür sollen dann Straßen oder Plätze gesperrt, der Verkehr umgeleitet werden. Am besten von Freitag bis Sonntag. So aber funktioniert das Zusammenleben in einer Großstadt nicht.
Die Stadträte sind deshalb klug, wenn sie genauer auf den Sinn der Feste achten. Natürlich kann ein Fest zum Ramadan im öffentlichen Raum stattfinden - aber nicht an jedem Wochenende. Natürlich muss es auch in Friedrichshain-Kreuzberg Weihnachtsmärkte geben, aber nicht an jeder Straßenecke mit umfangreichen Verkehrsbehinderungen. Natürlich kann die SPD ihre runden Geburtstag in Berlin feiern - aber künftig hoffentlich nicht mehr auf der Straße des 17. Juni, die dafür zwei Wochen lang gesperrt werden muss. Und natürlich darf jetzt kein Stadtrat den Fehler machen und jegliche öffentlichen Veranstaltungen unterbinden, nur weil sich Anwohner über zu viel Lärm und Dreck beschweren.
An einigen Orten in Berlin - wie am Brandenburger Tor, auf der Straße des 17. Juni oder im Mauerpark - ist weniger mehr. Berlin wird dadurch nicht unattraktiver. Im Gegenteil.
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Die Stadträte sind deshalb klug, wenn sie genauer auf den Sinn der Feste achten. Natürlich kann ein Fest zum Ramadan im öffentlichen Raum stattfinden - aber nicht an jedem Wochenende. Natürlich muss es auch in Friedrichshain-Kreuzberg Weihnachtsmärkte geben, aber nicht an jeder Straßenecke mit umfangreichen Verkehrsbehinderungen. Natürlich kann die SPD ihre runden Geburtstag in Berlin feiern - aber künftig hoffentlich nicht mehr auf der Straße des 17. Juni, die dafür zwei Wochen lang gesperrt werden muss. Und natürlich darf jetzt kein Stadtrat den Fehler machen und jegliche öffentlichen Veranstaltungen unterbinden, nur weil sich Anwohner über zu viel Lärm und Dreck beschweren.
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