Bei den Wahlen zur Luxemburgischen Kammer hat die Partei von Jean-Claude Juncker, die Christlich Soziale Volkspartei (CSV), am Sonntag erneut die meisten Stimmen geholt, muss aber deutliche Verluste verkraften. Nach einer Hochrechnung von RTL kommt die CSV auf 33,4 bis 33,7 Prozent, rund vier Prozent weniger als vor vier Jahren.
Auch der langjährige Koalitionspartner, die Luxemburger Sozialistische Arbeiterpartei (LSAP), verliert mehrere Prozentpunkte und kommt voraussichtlich auf 20,0 bis 20,4 Prozent. Größer Wahlgewinner ist die "Demokratische Partei", eine liberale Partei, die um über drei Prozent auf voraussichtlich 18,2 bis 18,6 Prozent zulegte und sich nun Chancen auf eine Regierungsbeteiligung ausrechnen darf. "Ich stelle mit Zufriedenheit fest, dass die christ-soziale Partei erneut stärkste Kraft im Land geworden ist, im Moment gibt es also Grund zur Freude", sagte Finanzminister Luc Frieden (CSV). Jean-Claude Juncker ist der dienstälteste Regierungschef der Europäischen Union.
Rund 240.000 Luxemburger waren zur Wahl aufgerufen, nachdem Junckers schwarz-rotes Regierungsbündnis im Sommer nach einem Geheimdienstskandal zerbrochen war. In Luxemburg herrscht Wahlpflicht, die Beteiligung liegt traditionell bei etwa 90 Prozent.