Rückblick
Eine turbulente Börsenwoche endete mit neuen Höchstmarken sowohl an Wall Street als auch in Frankfurt. Rekordhöhen erzielten dabei neben dem bekannten Standard & Poor's 500 Index auch der Russel 3000 Index, der mit 3000 Unternehmen 98% der gesamten Martkapitalisierung aller notierten US-Werte reflektiert. Der Russel 1000, der die 1000 größten US-Unternehmen enthält, und der Russel 2000, der sich aus 2000 kleineren US-Unternehmen zusammensetzt, erzielten ebenfalls neue Höchststände. In Frankfurt glänzte der DAX mit einem neuen Rekordhoch.
Börsianer beklatschen damit nach einem 16-tägigen Regierungsstillstand den Kompromiss zwischen den oppositionellen Republikanern, die im Repraesentantenhaus die Mehrheit haben, und den im Senat dominierenden Demokraten. Der drohende Staatsbankrott wurde hierdurch in letzter Minute verhindert. Obwohl es in dieser politischen Auseinandersetzung keine eigentlichen Gewinner gab, waren die Republikaner zweifelsfrei die Verlierer. Präsident Obama schnitt bei diesem Machtkampf relativ noch am besten ab, obwohl er seine Führungsrolle als Vermittler zwischen den Parteien kaum wahr nahm.
Am Freitag wurde der Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) Tagessieger (grüner Pfeil) und behält auch weiterhin die Führung seit Jahresbeginn (grüner Pfeil). Der Verlierer mit einem kaum nennenswerten Minus war das Gold (roter Pfeil), nachdem es am Donnerstag noch beachtliche drei Prozent zugelegt hatte. Insgesamt waren Edelmetalle im Wochenverlauf sehr fest. Meine Kaufempfehlung vor einer Woche und auch im DAF-Interview am Mittwoch kam zeitgerecht. Den Wochenpokal erhielt diesmal das Platin mit einem beachtlichen Plus von 5% (grüner Pfeil), während das Öl unter Verkaufsdruck stand und Texas-Öl (WTI) dabei am schwächsten war (roter Pfeil). Silber liegt unverändert auf dem letzten Platz seit Jahresbeginn.
Der Euro stieg auf sein höchstes Niveau in fast zwei Jahren und bestätigt damit meine pro-Euro Strategie in diesem Jahr. Jetzt sind bestehende Positionen allerdings abzusichern.
Ausblick
Der 16-tägige Stillstand der US-Regierung kostet nach ersten Schätzungen rund $24 Milliarden, was zu Lasten der Bürger geht und das Wirtschaftswachstum im laufenden vierten Quartal spürbar einschränkt. Bei den Kongresswahlen im November nächsten Jahres dürfte sich dieses Fiasko für die Republikaner noch negativ auswirken, auch wenn die meisten Wahlbezirke der Republikaner aufgrund der Strukturreform in festen Händen liegen.
© 2013 Heiko Thieme