Der Newsletter rund um den Anleihenhandel. Ausgabe 42 / 18.10.2013
LAST-MINUTE-DEAL VERSCHIEBT LÖSUNG DES HAUSHALTSSTREITS IN DEN JANUAR 2014
Die Entscheidung fiel in letzter Minute. Der US-Haushaltsstreit hat zumindest ein vorläufiges Ende gefunden. Nach wochenlangem Tauziehen von Demokraten und Republikanern haben Senat und Repräsentantenhaus in der Nacht zum Donnerstag dem Kompromissvorschlag zur Erhöhung der Schuldenobergrenze und einem Übergangsetat zugestimmt. Damit konnte kurz vor Fristende der befürchtete Zahlungsausfall der USA abgewendet und der seit zwei Wochen herrschende Government-Shutdown beendet werden. Um Gehälter, Rechnungen und Zinsen auf Staatsanleihen zahlen zu können, darf die Regierung sich nun frisches Geld an den Kapitalmärkten besorgen, hunderttausende Mitarbeiter können aus dem Zwangsurlaub zurückkehren.
Die sich abzeichnende Einigung zwischen Demokraten und Republikanern im Haushaltsstreit der USA führte zu einem Aufatmen an den Finanzmärkten. Der Dax knackte am Dienstag erstmals die Marke von 8.800 Punkten und kletterte am Mittwoch auf den höchsten Stand aller Zeiten bei 8.861 Zählern.
Zusätzlich sorgte das ZEW-Barometer für die Konjunkturerwartung in den kommenden sechs Monaten in Deutschland für einen Kursschub. Die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim ermittelnden Konjunkturerwartungen stiegen im Oktober von 49,6 Punkten im Vormonat auf 52,8 Zähler und übertrafen deutlich die Erwartungen.
Die US-Wirtschaft ist im September und Oktober moderat gewachsen. In ihrem neuesten Konjunkturbericht, dem so genannten Beige Book, beschreibt die Federal Reserve, das US-Wirtschaftswachstum als "mäßig bis moderat". Diese Entwicklung ist dem bis zur Veröffentlichung herrschenden Haushaltsstreit geschuldet.
Von enormen Verkäufen betroffen waren amerikanische Staatsanleihen mit kurzer Fälligkeit. Diese Papiere wären von einem möglichen Zahlungsausfall der Vereinigten Staaten wahrscheinlich direkt betroffen gewesen. Banken reduzierten ihre Bestände, was die Renditen der Papiere steigen ließ. Die Rendite amerikanischer Anleihen mit einer Restlaufzeit von sechs Monaten liegt derzeit über der von einjährigen Anleihen.
Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind nach der Einigung im US-Schuldenstreit gestiegen. Der Euro-Bund-Future stieg bis zum Freitagmittag und notierte bei 140 Prozent. Die Renditen gaben im Gegenzug wieder etwas nach.
Auch der US-Dollar kam nach der Beilegung des Haushaltsstreits unter Druck. Möglicherweise auch, weil der Streit nur verschoben, aber nicht endgültig beigelegt ist. Der Euro konnte gegenüber dem Dollar auf 1,37 zulegen.
Der Goldpreis machte die Verluste der vergangenen Tage wieder wett. Die Feinunze Gold verteuerte sich um bis zu 3,3 Prozent auf 1.322 Dollar.
anlegertrends
GERÜCHTE SORGEN FÜR UMSATZ IN PEUGEOT-ANLEIHEN
Gerüchte an den Börsen über eine Teilverstaatlichung sorgten für Umsatz in Anleihen des angeschlagenen fran-zösischen Autobauers PSA Peugeot Citroen. Insidern zufolge wollen Frankreich und der chinesische Staatskonzern Dongfeng im Rahmen einer 1,5 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung in das Unternehmen einsteigen.
Peugeot leidet besonders unter der Krise auf dem europäischen Automarkt, wo der Konzern einen Großteil seiner Fahrzeuge verkauft. Bereits 2012 brach der Absatz von Fahrzeugen des Unternehmens weltweit um 16,5 Prozent ein. Der beschlossene Sparplan sieht die Streichung von 11.200 Stellen bis Mai 2014 vor.
bondm-news
Nabaltec AG
Am 15.10.2013 informierte die Nabaltec AG über die vorzeitige und fristgerechte Kündigung ihrer Anleihe zum 31.12.2013. Die ursprüngliche Laufzeit war bis 14.10.2015 festgelegt. Grund für die vorzeitige Kündi-gung sind laut Unternehmen die derzeit attraktiven Refinanzierungsmöglichkeiten. So begebe die Nabaltec AG im Moment ein Schuldscheindarlehen im Volumen von 50 Mio. Euro in unterschiedlichen Tranchen mit Laufzeiten von dreieinhalb und sieben Jahren.
Albert Reiff GmbH & Co. KG
Die Reiff-Gruppe teilte am 15.10.2013 mit, dass sich der Umsatzrückstand im Vergleich zum Vorjahres-zeitraum am Ende des dritten Quartals 2013 verrin-gerte. Während der Abstand zum Vorjahr im ersten Quartal 2013 noch bei -22 % lag, verringerte sich der Rückstand zum 30.09.2013 auf -6 %, so das Unter-nehmen. Bis Ende des dritten Quartals erzielte Reiff einen Umsatz von 339,9 Mio. Euro (Umsatz 1-3. Quartal 2012: 361,8 Mio. Euro).
IPSAK mbH
Die IPSAK mbH berichtete in ihrem Konzern-Zwischenabschluss für das erste Halbjahr 2013, dass die Umsatzerlöse von 2,0 Mio. Euro die des Vorjah-reszeitraums um 0,4 Mio. Euro übertreffen. Der Jah-resüberschuss belaufe sich auf 0,4 Mio. Euro für die ersten sechs Monate 2013 (1. Halbjahr 2012: 0,2 Mio. Euro).
German Pellets GmbH
Die German Pellets GmbH hat laut Halbjahresbericht vom September 2013 ihren Wachstumskurs weiter fortgesetzt. Dementsprechend haben sich die Um-satzerlöse um 14,0 % im Vergleich zum Vorjahres-zeitraum auf 236,0 Mio. Euro erhöht. Entscheidend für die Umsatzentwicklung waren nach eigenen Angaben der Ausbau des Vertriebsnetzes, des Handelsgeschäftes sowie die Steigerung der Verkaufspreise. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag im ersten Halbjahr bei rund 19,0 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum 18,4 Mio. Euro).
neueinführungen an der börse stuttgart stand 18.10.2013, 12 Uhr
Europäischer Stabilitätsmechanismus
Der Europäische Stabilitätsmechanismus, kurz ESM, mit Sitz in Luxemburg, letztlich eine internationale Finan-zinstitution, begab diese Woche eine neue Anleihe über 7 Milliarden Euro. Das Wertpapier wird im Oktober 2018 fällig und hat einen Kupon von 1,25 Prozent p.a. Die Anleihe ist in Inhaberschuldverschreibungen à 0,01 Euro gestückelt.
RWE Finance BV
Stark nachgefragt in den ersten Handelstagen mit Handelsumsätzen zwischen 0,5 und 1,6 Millionen Euro wurde die Anleihe der RWE Finance BV, Finanzierungstochter von Deutschlands zweitgrößtem und Europas fünftgrößtem Energieversorger RWE AG. Das Wertpapier umfasst ein Emissionsvolumen von 500 Millionen Euro, ist gestückelt in 1000 Euro und wird im Januar 2024 fällig. Die Anleihe sieht eine Verzinsung von 3,0 Prozent p.a. vor.
Spanien
Das Königreich Spanien begab diese Woche eine Staatsanleihe mit einem Emissionsvolumen von 4,0 Milliarden Euro und einem Kuponzins von 5,15 Prozent p.a. Die Laufzeit endet im Oktober 2044. Die Anleihe ist in Inhaber-schuldverschreibungen à 1000 Euro gestückelt und wurde von Fitch mit BBB geratet.
Quelle: Boerse Stuttgart AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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