Bonn (ots) - Seit Anfang Oktober 2013 Hunderte Flüchtlinge vor der italienischen Insel Lampedusa ertranken, ist die Flüchtlingsproblematik wieder ein Thema. Auch die Gruppe von 80 Westafrikanern, die im Juni plötzlich vor der Tür der Hamburger St. Pauli-Kirche standen, war über Lampedusa nach Europa gelangt. Sie hatten als Gastarbeiter in Libyen gearbeitet, doch der Bürgerkrieg hatte sie vertrieben. Nach einigen Monaten schickten die Italiener sie mit Touristenvisa einfach weiter.
Aber auch in Deutschland will man sie nicht haben, inzwischen ist der Konflikt eskaliert: Ein Solidaritätsbündnis demonstriert für eine humanitäre Lösung, der Hamburger Senat besteht auf Einzelfallprüfung. Die Männer haben Angst vor Abschiebung und wollen ihre Identität nicht preisgeben, was zu Festnahmen führt.
Der Filmemacher Rasmus Gerlach hat die Flüchtlinge und ihre Gastgeber in der St. Pauli-Kirche mit der Kamera begleitet. Er dokumentiert, wie aus einem spontanen Akt der Mitmenschlichkeit seitens des Pastors eine breite Welle von nachbarschaftlicher Hilfsbereitschaft geworden ist. Anwohner und Nachbarinnen engagieren sich beim Wäschewaschen und Frühstückmachen, Gastronomen stellen Lebensmittel zur Verfügung, es gibt Rechtsberatung und Deutschunterricht. Alle packen mit an, auch die Autonomen der Hafenstraße engagieren sich. Als die Situation wegen ausländerfeindlicher Bedrohungen brenzlig zu werden droht, stehen die Türsteher vom Kiez als Schutz bereit. Und der FC St. Pauli engagiert sich nicht nur mit Bettbezügen. Die Kicker treten zu einem Solidaritätsspiel gegen den FC Lampedusa an, wie die Flüchtlinge ihr Team nennen.
Obwohl eine heterogene Gruppe mit inneren und äußeren Verletzungen, schaffen es die jungen Männer, sich ihren schwierigen Alltag mit Hilfe der Ehrenamtlichen selbst zu organisieren.
Wenn es bis Weihnachten keine politische Lösung gebe, dann werde man hier gemeinsam die Geschichte von Jesus lesen und die Geschichte ganz neu verstehen, denn Jesus war ein Flüchtling, sagt der Pastor.
Reportage von Rasmus Gerlach, phoenix, 2013
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Aber auch in Deutschland will man sie nicht haben, inzwischen ist der Konflikt eskaliert: Ein Solidaritätsbündnis demonstriert für eine humanitäre Lösung, der Hamburger Senat besteht auf Einzelfallprüfung. Die Männer haben Angst vor Abschiebung und wollen ihre Identität nicht preisgeben, was zu Festnahmen führt.
Der Filmemacher Rasmus Gerlach hat die Flüchtlinge und ihre Gastgeber in der St. Pauli-Kirche mit der Kamera begleitet. Er dokumentiert, wie aus einem spontanen Akt der Mitmenschlichkeit seitens des Pastors eine breite Welle von nachbarschaftlicher Hilfsbereitschaft geworden ist. Anwohner und Nachbarinnen engagieren sich beim Wäschewaschen und Frühstückmachen, Gastronomen stellen Lebensmittel zur Verfügung, es gibt Rechtsberatung und Deutschunterricht. Alle packen mit an, auch die Autonomen der Hafenstraße engagieren sich. Als die Situation wegen ausländerfeindlicher Bedrohungen brenzlig zu werden droht, stehen die Türsteher vom Kiez als Schutz bereit. Und der FC St. Pauli engagiert sich nicht nur mit Bettbezügen. Die Kicker treten zu einem Solidaritätsspiel gegen den FC Lampedusa an, wie die Flüchtlinge ihr Team nennen.
Obwohl eine heterogene Gruppe mit inneren und äußeren Verletzungen, schaffen es die jungen Männer, sich ihren schwierigen Alltag mit Hilfe der Ehrenamtlichen selbst zu organisieren.
Wenn es bis Weihnachten keine politische Lösung gebe, dann werde man hier gemeinsam die Geschichte von Jesus lesen und die Geschichte ganz neu verstehen, denn Jesus war ein Flüchtling, sagt der Pastor.
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