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Nicolai Tietze Kolumne
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K+S: Chance auf ein Comeback?

Nicolai Tietze (x-markets)Ein Rückgang um rund 25 Prozent beim operativen Ergebnis und 11 Prozent weniger Umsatz als vor einem Jahr sind sicherlich kein Grund, um in Jubelstürme zu verfallen. Allerdings hatten die Börsianer angesichts der Turbulenzen am Kali-Markt beim Kasseler Salz- und Düngemittelherstellers K+S weitaus schlimmere Ergebnisse für das dritte Quartal befürchtet. Während die Unsicherheiten rund um die gesamte Branche und damit auch für die K+S-Aktie noch nicht ausgeräumt sind, konnten zuletzt immerhin einige Hoffnungsschimmer ausgemacht werden, die die Chance auf ein Comeback der K+S-Aktie eröffnen.

Dazu gehört insbesondere die Hoffnung auf eine neue russisch-weißrussische Vertriebsallianz zwischen Uralkali und Belaruskali, die für stabilere Preise sorgen könnte. Immerhin war es der Ankündigung des Uralkali-Chefs Wladislaw Baumgertner, aus dem Preiskartell Belarusian Potash Company (BPC) auszusteigen, zu verdanken, dass der Kali-Markt vor wenigen Monaten aus den Fugen geriet. Nun verkauft der russische Milliardär Sulejman Kerimov, der neben Baumgertner als Treiber der jüngsten Menge-vor-Preis-Strategie bei Uralkali gesehen wird, seine Beteiligung von 21,75 Prozent am weltgrößten Kali-Produzenten an den Oligarchen Michail Prochorow. Dies gab Prochorows Investmentgesellschaft Onexim am 18. November bekannt. Ein Zeichen, dass Uralkali und Belaruskali möglicherweise wieder über eine neue Allianz nachdenken könnten.

Eine solche Allianz könnte insbesondere K+S mehr Sicherheit verschaffen, da die Kasseler in der Branche die höchsten Produktionskosten haben. Außerdem könnte eine solche Beruhigung des gesamten Kali-Marktes, zu einer Nachfragesteigerung bei den Abnehmern führen. Diese haben sich angesichts der Probleme in der Branche jüngst mit ihren Bestellungen zurückgehalten. Aus diesem Grund mussten beispielsweise die K+S-Konkurrenten Potash und Mosaic mit deutlichen Rückgängen bei den Quartalsergebnissen fertig werden. Bei den Kasselern selbst fielen die Umsatzerlöse zwischen Juli und September im Vorjahresvergleich laut Konzernangaben vom 14. November um 11 Prozent auf 817,7 Mio. Euro. Das operative Ergebnis EBIT I verringerte sich im dritten Quartal von 155,7 Mio. Euro auf nun 115,8 Mio. Euro.

Um jedoch bereits frühzeitig auf die veränderten Marktgegebenheiten zu reagieren und nicht nur auf eine allgemeine Beruhigung zu setzen, will man bei K+S die Sparbemühungen im Zuge des Programms „Fit für die Zukunft“ intensivieren. Das Unternehmen will in den nächsten drei Jahren Kosten in einer Größenordnung von insgesamt 500 Mio. Euro gegenüber der bisherigen Planung für diesen Zeitraum einsparen. Im Jahr 2014 erwartet K+S eine Kostenreduktion von gut 150 Mio. Euro. Zu den Streichkandidaten zählt jedoch nicht das teure Legacy-Projekt in Kanada. Dabei setzt man bei K+S trotz der schon heute vorhandenen Überkapazitäten am Kali-Markt und möglicher weiterer Markteintritte von großen Wettbewerbern auf einen Nachfrageanstieg bei landwirtschaftlichen Produkten und Düngemitteln. Diesen Nachfrageanstieg dürften laut Unternehmenseinschätzung der tendenziell weiter zunehmende Wohlstand in den Schwellenländern und die damit verbundenen höheren Ansprüche der dortigen Bevölkerung an ihre Ernährung sowie ein erwarteter Anstieg der Weltbevölkerung sicherstellen.

Spekulative Anleger, die daher steigende Kurse bei der K+S-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DX9DQA) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,73, die Knock-Out-Schwelle bei 15,35 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DX838S, aktueller Hebel 2,67; Knock-Out-Schwelle bei 25,45 Euro) auf fallende Kurse bei der K+S-Aktie setzen.
© 2013 Nicolai Tietze Kolumne
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