Von Andreas Thomas
BERLIN--Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras hatte am Samstag gute Nachrichten im Gepäck: Sein Land sei finanziell auf den richtigen Weg, nachdem es zuvor als hoffnungsloser Fall galt, sagte er auf dem Führungstreffen Wirtschaft der Süddeutschen Zeitung in Berlin. Samaras wertete den Fortschritt als Beweis dafür, dass Europa in der Lage ist, mit seinen Herausforderungen fertig zu werden.
"Wir räumen jetzt diesen Schlamassel auf", sagte Samaras und bezog sich damit auf die lähmenden Schulden und die notwendige Rettung durch Gläubiger in den vergangenen Jahren. "Wir sind weiter gegangen als viele vor Jahren für möglich gehalten haben. Viele dachten, Griechenland sei ein hoffnungsloser Fall ... immer mehr reden über ein spektakuläres Comeback."
Griechenland brauche kein neues Rettungsprogramm, um mit seinem Defizit zurecht zu kommen, denn das Land könne seine Verpflichtungen gegenüber internationalen Gläubigern einhalten, sagte Samaras und bekräftigte damit, was er bereits am Freitag zu Bundeskanzlerin Angela Merkel gesagt hatte.
Auch wenn niemand mit einer so raschen Erholung gerechnet habe, habe Griechenland aber immer noch "einen langen Weg vor sich" und das Land werde seine Reformen fortsetzten. "Es gibt noch viel mehr zu tun", sagte er. "Aber jetzt können wir zumindest etwas Licht am Ende des Tunnels sehen." Die Rezession sei vorbei und die wirtschaftliche Erholung beginne gerade.
Einen Austritt aus der Eurozone schloss Samaras in einer Podiumsdiskussion aus.
Die griechische Regierung hatte in ihrem Haushaltsentwurf am Donnerstag einen üppigen Primärüberschuss in Aussicht stellt. Im Etatplan für 2014 rechnet sie mit einem Primärüberschuss von 812 Millionen Euro oder 1,6 Prozent der Wirtschaftsleistung, doppelt so hoch wie noch vor einem Monat prognostiziert. Die internationalen Inspektoren der Troika sind jedoch der Ansicht, dass Griechenland weitere schmerzhafte Einschnitte im Volumen rund 2 Milliarden Euro vornehmen muss, um seine Finanzziele im kommenden Jahr zu erreichen. Samaras Regierung sieht die Finanzlücke im nächsten Jahr dagegen lediglich bei 1 Milliarde Euro.
Mitarbeit: Stelios Bouras
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/sha
(END) Dow Jones Newswires
November 23, 2013 12:36 ET (17:36 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.