Stuttgart (ots) - Union und SPD gehen diese Woche auf die Zielgerade. Als Grundlage ihrer Einigung zeichnet sich ab, dass jeder seine Kernwähler beschenken darf. Reichlich. Selbst wenn die Parteichefs auf den Wunschlisten kräftig streichen und den Preis für ihre Einigung von jetzt noch 50 auf zehn Steuer-Milliarden drücken, bleibt das Manko: Wenig von dieser Zusatzbelastung ist dafür vorgesehen und geeignet, Deutschland wettbewerbsfähiger oder sicherer zu machen und seinen Bürgern neue Chancen zu eröffnen. Was Schwarz und Rot bisher zusammengezimmert haben, ist ganz und gar darauf ausgerichtet, vor den Parteimitgliedern zu bestehen. Vor allem denen der SPD, weil die entscheiden dürfen. Es war aber Gabriel, der das Gegenteil versprochen hatte: Nicht die Gefühlslage der Genossen, sondern das nationale Wohl werde Richtschnur dieser Koalition. Seine Schlussverhandlung mit Merkel und Seehofer eröffnet allen dreien die Gelegenheit, wenigstens ein wenig davon einzulösen.
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