Düsseldorf (ots) - Solange geredet wird, wird nicht geschossen, lautet eine alte Diplomaten-Weisheit. Will sagen: Die Übergangslösung mit dem Iran ist keineswegs der Durchbruch für eine friedliche Lösung im Nahen Osten und schon gar keine Garantie für eine sicherere Welt. Aber sie ist auch nicht der "historische Fehler", als den Israel die Vereinbarung mit der internationalen Gemeinschaft geißelt, wonach Teheran in den kommenden sechs Monaten Teile seines Atomprogramms einfriert und im Gegenzug Sanktionen gelockert werden. In Wahrheit wurde in Genf ein erster wichtiger Schritt nach Jahren des Stillstands getan - auf einem noch langen Weg, der hoffentlich einmal zum Ziel führt, dass der Iran Nukleartechnologie ausschließlich zu friedlichen Zwecken nutzt. Wer nur zurückblickt, hat lediglich das elende Katz-und-Maus-Spiel vor Augen, das der abgewählte Präsident Ahmadinedschad jahrelang mit dem Westen spielte. Man darf bei seinem Nachfolger Rohani und dessen Mannschaft jedoch getrost mehr politische Intelligenz und Kompetenz voraussetzen. Jetzt nach vorn schauen - und den Iranern auf die Finger, lautet die Devise. Allen Unkenrufen zum Trotz: Nur so funktioniert Entspannungspolitik.
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