Rückblick:
Die zweite November-Woche war für die Aktienmärkte ein voller Erfolg. Bis auf die Wiener Börse (ATX) gab es allgemein deutliche Plus-Zahlen. Den Wochenpreis erzielte allerdings das Nordsee-Öl (grüner Pfeil), was jedoch auf technischen Gründen beruhte. Der US-Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) führt weiterhin die Tabelle seit Jahresbeginn mit einem Plus von 32% an (grüner Pfeil), während Silber unverändert das Schlusslicht darstellt (roter Pfeil).
Ausblick:
Meine Prognosen für 2014 veröffentlichte 'Die Presse' diese Woche.
Spitzenlöhne sind seit Beginn der Hausse im März 2009 über 12% gestiegen (grüner Pfeil); bei Niedriglöhnen sah es dagegen weitaus bescheidener aus und war mit einem Plus von 6% nur knapp halb so hoch (orange Pfeil). Ähnlich ist es am Arbeitsmarkt. Hier heisst das Motto: je höher die Erziehung, umso niedriger die Arbeitslosenrate.
Während die durchschnittliche Arbeitslosenrate in den USA bei 7,3% liegt, weisen Hochschulabsolventen mit einer Rate von deutlich unter 5% quasi eine Vollbeschäftigung auf. Personen ohne Schulabschluss sind dagegen mit einer Arbeitslosenrate von über 14% hart getroffen. Selbst höhere Mindestlöhne schaffen hier nur wenig Abhilfe. Die Lösung liegt langfristig in der Erziehung.
Seit Mitte 2009 befindet sich Amerika in einem moderaten Wirtschaftsaufschwung. Von September 2009 bis September 2013 erhöhte sich das Bruttosozialprodukt (GNP) um $2,5 Billionen, was einen Anstieg von 17% bedeutet. Im gleichen Zeitraum stieg die Marktkapitalisierung aller notierten US-Werte, gemessen am Wilshire 5000 Index, mit einem Plus von fast 70% weitaus mehr. Damit sind die an der Börse notierten US-Unternehmen fast 10% mehr Wert als die gesamte US-Wirtschaft. Dies ist zwar ein Warnsignal, aber bedeutet nicht automatisch das Ende diese Hausse, da viele US-Unternehmen ihre Gewinne nicht nur aus Amerika sondern auch teilweise global erzielen.
Die US-Wirtschaft expandierte im dritten Quartal mit 2,8% (grüner Kreis) mehr als erwartet. Allerdings beruhte fast ein Drittel auf den Aufbau von Lagerbeständen, was normalerweise künftiges Wachstum beeinträchtigt. Seit der Rezession von 2008/2009 (rote Schattierung) hat sich die US-Wirtschaft bisher nur moderat entwickelt. Die US-Notenbank versucht durch ihre Niedrigzinspolitik und massiven Rückkäufe von Staatsanleihen und Hypotheken die Wirtschaft weiter anzukurbeln.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Mein nächster Blog erscheint am 25. November.
© 2013 Heiko Thieme