DAX auch ohne Wall Street weiter in Rekordnähe
"Schwarzer Freitag" - aber nur im US-Einzelhandel
Der Tag nach Thanksgiving wird in den USA traditionell als "Black Friday" bezeichnet. Die meisten Amerikaner nehmen diesen Freitag als Brückentag ins Wochenende und stürmen die Einzelhandelsgeschäfte für erste Weihnachtseinkäufe. Den Händlern wird nachgesagt, dass sie am Abend vom vielen Geld zählen schwarze Hände bekämen. Daher also der Begriff des "schwarzen Freitags". Mit einem vermeintlichen Börsen-Crash hat dies also nichts zu tun. Und von Crash kann auch gar keine Rede sein. Allenfalls warnen immer mehr Beobachter vor Übertreibungen oder einer sogenannten "Milchmädchen-Hausse" . Seit Jahresbeginn hat der DAX nun schon mehr als 23 Prozent zugelegt. Und auch am heutigen Handelstag zeigt sich der deutsche Leitindex in robuster Verfassung und behauptet sein starkes Niveau. Auch der Euro kann sich über der Marke von 1,36 zum US-Dollar behaupten.
Zwar hat die Ratingagentur Standard & Poor's die Bonitätsnote der Niederlande herabgesenkt und zwar von der Top-Bewertung AAA auf nun nur noch AA+, doch wurde gleichzeitig der Ausblick für das Sorgenkind Spanien angehoben. Mit einer Einstufung von nur noch BBB- liegt Spanien nur einen Hauch über "Junk". Doch heißt ab sofort der Ausblick nicht mehr "negativ", sondern "stabil". Damit scheint die niedrigste Investmentgrade-Einstufung zumindest vorerst gesichert, ein gutes Signal.
Zurück zu den Niederlanden, einem Kernland in der Eurozone: Holland ist zwar nicht in Not, aber die Aussichten für die Konjunktur der fünftgrößten Euro-Volkswirtschaft seien nicht mehr so gut wie zuletzt, teilte S&P mit. Zudem hinkten die Niederlande bei der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Kopf hinter vergleichbaren Nationen her. Damit gibt es in der Eurozone mit Deutschland und Finnland nur noch zwei Staaten, die von S&P mit der Höchstnote bewertet werden.
Der EUWAX-Sentiment-Index begann den Handelstag im Plus, rutschte dann zwischenzeitlich in die Minus-Zone, um danach wieder in den Plusbereich zu gelangen.
Stärkster DAX-Wert ist die Aktie von K+S. Der Salz- und Düngemittelhersteller beendet seine Kurzarbeit in der thüringischen Kali-Mine Unterbreizbach und nimmt die Kali-Produktion dort wieder auf. Die Anleger an der EUWAX nehmen hier Gewinne mit und verkaufen Calls auf K+S.
Auch Calls auf die Commerzbank, ebenfalls im Kurs weiter rauf, werden verkauft.
Schwächer tendiert die Aktie des Software-Konzerns SAP. Hier belastet ein Analystenkommentar aus dem Haus der Deutschen Bank. Dort hat man sich skeptisch zur Umsatz- und Margenentwicklung in 2014 und 2015 geäußert. Trotzdem wird an der EUWAX in Calls eingestiegen. Das gleiche sehen wir bei Calls auf Dürr. Auch die Aktie von Dürr ist unter Druck. Der Maschinen- und Anlagenbauer tendiert nach einer Verkaufsempfehlung durch die LBBW deutlich schwächer. Die Analysten rechnen auch hier mit einem sich abflachenden Gewinnmomentum in den kommenden Jahren.
Der Anbieter und Dienstleister von Öltechnik Catoil hat nach guten Neun-Monatszahlen die Guidance für Umsatz und Gewinn für das Gesamtjahr angehoben.
Börse Stuttgart TV
Der deutsche Leitindex generiert derzeit beinahe täglich neue Allzeithochs. Zumindest aus technischer Sicht scheint der Weg nach oben offen. Doch stimmt dies tatsächlich? Wie sind die charttechnischen Aussichten für den DAX? Jochen Stanzl von GodmodeTrader bei Börse Stuttgart TV.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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AXC0103 2013-12-20/10:10