Basiert auf dem Market Overview für November 2013
Volkswirtschaft ist eine ironische Wissenschaft (wenn es überhaupt eine Wissenschaft im physischen Sinne ist). Man kann bei allen Faktoren richtig liegen, aber völlig falsche Vorhersagen liefern, wenn es ums Detail geht. Dennoch, eine richtige Vorhersage bieten zu können ist immer noch eine wichtige Kunst, selbst wenn Ihre Theorien falsch sind. Lassen wir Janet Yellens Theorien im Augenblick beiseite und stellen fest, dass Sie Worte der Anerkennung für Ihre Vorhersagen verdient. Wie die des Wall Street Journal bestätigt, sie war die beste Prophetin aus der Gruppe der Entscheidet der FED.
Bei Voraussagen der Inflationsrate, der Stellenmärkte und des BIP-Wachstums, überschattete Yellen die anderen. Aber am meisten Achtung hat man Ihrer Aussage von 2005 geschenkt, während die Immobilien-Blase an ihrem Höhepunkt war. Sie hielt eine rationale Beobachtung fest: es gibt eine Luftblase wegen der Beziehung zwischen Immobilien-Preisen und Miete. Doch noch provozierender war ihre Behauptung bezüglich der Beziehung zwischen der Luftblase und der Geldpolitik. Sie stellte drei Fragen. Wie verheerend wäre die Luftblase für die Wirtschaft? Kann die FED negative Auswirkungen der Blase erfolgreich lindern? Sollte Geldpolitik verwendet werden, um die mögliche Auswirkung der Immobilien-Luftblase zu dämpfen?
Bei der Antwort auf die erste Frage stellte Yellen fest, dass die Pleite keine ernste Konsequenzen für das Bankwesen und Finanzsystem, ergo, für alle anderen Industrien, die nicht direkt mit dem Immobilien-Markt verbunden sind. Trotz Bemerkung der Existenz einer Luftblase, glaubt sie, dass die Wirtschaft in der Lage ist, den Schock "zu absorbieren", da der Rückfall des Preis-Miete-Ratios nur die Hälfte der Anpassung von 2000/2001 repräsentiert.
Viel mehr, bei der Antwort auf die zweite Frage, schlug Yellen vor, dass eine Änderung allmählich eintreten wird, weil die Haushaltsausgaben geglättet werden können (damit die FED auf jene Änderungen reagieren kann, weil die Zentralbank die Wirtschaft größtenteils langfristig beeinflussen kann).
Die Antwort auf die dritte Frage war negativ, weil offenbar die positiven Handlungen der FED die negativen überwiegen. Jede engere Geldpolitik, um die Luftblase wegzuräumen, könnte "enorme Kosten" in allen anderen Sektoren verursachen und Ungleichgewicht in viele Bereiche bringen. Bemerkenswert ist, dass sie diese Behauptung 2005 aufstellte, in einem Jahr als die Wirtschaft im gutem Zustand zu sein schien, mit einer möglichen zukünftigen Konjunkturverlangsamung (denn es hatte viele solche Verlangsamungen seit dem Zweiten Weltkrieg gegeben). In der Aussicht stand nicht die bedeutendste Rezession mit einem großen "R", die die größte Pleite seit der Weltwirtschaftskrise sein sollte.
Wenn wir den schrecklichen Zentralbanken-Jargon verwenden dürfen, 2005 war Yellen näher einer "taubenartigen" Interpretation der Wirklichkeit und nicht einer "falkenartigen" (das heißt, sie machte sich keine Sorgen über mögliche Inflation-Szenarios).
Wenn es Yellen nicht wichtig genug gewesen ist, die Zentralbank zu einer engeren Geldpolitik zu bewegen, unter diesen scheinbar günstigen Verhältnissen in 2005, können Sie sich vorstellen, wie die Sache auf ihrer Perspektive jetzt aussieht, mit einem deutlich ernsteren Konjunkturrückgang, der mehrere Märkte beeinflusst. In derselben Behauptung können wir nachlesen, dass sie die Luftblasen nur dann stoppen würde, wenn sie etwas mit den gegenwärtigen Levels makroökonomischer Schlüsselvariablen zu tun hätten: Inflation, Beschäftigung oder Produktion. Daher ist jedes Ungleichgewicht nicht von Interesse, solange die offizielle Statistik zufriedenstellend dasteht.
Anscheinend wird Janet Yellen keine Blase vorhersagen, die aus dieser Geldpolitik resultiert. Natürlich sind die langfristigen Implikation für Gold bullisch.
Vielen Dank fürs Durchlesen.
Dr. Matt Machaj